Düsseldorf/Gelsenkirchen. CDU und Piratenpartei attackieren NRW-Innenminister Jäger wegen seines Vorgehens im Streit um den umstrittenen Polizeieinsatz auf Schalke. Während sich Jäger mit dem Verein arrangiert hat, fordern die Oppositions-Parteien eine weitere Aufklärung.

Auf Schalke ist nach dem umstrittenen Polizeieinsatz beim Champions-League-Spiel gegen Paok Saloniki längst Ruhe eingekehrt - doch der Landtag ging am Dienstag in die Nachspielzeit. Obwohl die Ankündigung von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), keine Polizisten mehr zur Unterstützung der Ordnungskräfte in die Schalke-Arena zu schicken, keine drei Tage Bestand hatte, verlangten CDU und Piraten im Parlament noch einmal Aufklärung.

Schon im Vorfeld der Debatte am Mittwochabend bezeichnete CDU-Fraktionsvize Peter Biesenbach Jägers zwischenzeitliche Entscheidung als unverantwortlich. Die Landesregierung müsse dafür Sorge tragen, heißt es in einem CDU-Antrag, "dass alle Bundesligavereine  in NRW auch in Zukunft die gleiche Unterstützung durch die nordrhein-westfälische Polizei erhalten".

CDU plädiert für Dauer-Präsenz der Polizei in Stadien

Die CDU plädiert damit - wie bisher - für eine dauernde Präsenz von Polizei in den Stadien. "Fußballstadien sind keine Wirtshäuser, in denen die Polizei erst dann hinzugerufen werden kann, wenn eine Konfrontation eskaliert", heißt es. Wer bei Bundesligaspielen einen Abzug der Polizei vom gesamten Stadiongelände fordere, spiele "leichtfertig mit der Sicherheit und Gesundheit der Stadionbesucher".

Zwischenzeitlich haben sich allerdings Schalke und Jäger darauf verständigt, dass die Ordnungshüter bei den Spielen wieder vor Ort sind. Zuvor hatte der Club, der zunächst die Polizei als alleinigen Verursacher der Randale mit 80 Verletzten beim Saloniki-Spiel ausmachte, einen Rückzieher gemacht und die Kritik als zu scharf bedauert.

Piraten fordern runden Tisch mit Fans

Auch die Piraten warfen Jäger einen "sportpolitischen Amoklauf" vor. Dafür müsse sich der Innenminuister entschuldigen. Außerdem müsse der Innenminister einen Runden einberufen, um mit Fans und Vereinen über künftige Sicherheitskonzepte und die Arbeit der Polizei zu beraten.