Stuttgart. Der FC Schalke 04 unterliegt beim VfB Stuttgart mit 1:3. Jefferson Farfan fehlte nach einer allergischen Reaktion auf ein Medikament. Knappenschmieden-Talent Leroy Sane feierte sein Bundesliga-Debüt als Joker. Szalais Treffer gegen die Schwaben war zu wenig. Die Einzelkritik.
Der FC Schalke 04 leistete sich am viertletzten Bundesliga-Spieltag einen 1:3 (0:1)-Ausrutscher beim abstiegsbedrohten VfB Stuttgart.
Bei der Niederlage patzte sogar der sonst so zuverlässige Torwart Ralf Fährmann. Für ihn gibt es in unserer Einzelkritik die Note 5.
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Schalke gegen Stuttgart in der Einzelkritik
Ralf Fährmann: Nach etlichen fehlerfreien Wochen leistete er sich diesmal einen schweren Fehler. Er unterschätzte die Freistoßflanke von Daniel Didavi - und Martin Harnik konnte unbedrängt das 1:0 für Stuttgart köpfen (23.). Bei den Gegentoren zwei (Cacau, 55.) und drei (Harnik, 59.) war er machtlos. Note: 5
Tim Hoogland: Ein schwarzer Tag! Sowohl hinten als auch vorn hatte er ganz schwache Szenen. Zunächst vorn: In der 11. Minute stand er an der Stuttgarter Eckfahne frei und hätte den Ball bis in den Strafraum führen können - doch er flankte viel zu überhastet. In der eigenen Abwehr war's noch schlimmer: Zunächst servierte er dem Stuttgarter Ibrahima Traore perfekt den Ball - und der flankte auf Cacau. Nur mit Glück landete der Ball nicht im Tor (37.). In der 55. Minute verfolgte er Cacau nur halbherzig und verlor das entscheidende Kopfballduell - der Ball flog diesmal ins Tor (0:2). Auch das 0:3 (59.) hätte er mit geschicktem Stellungsspiel verhindern können. Note: 5,5
Kaan Ayhan: Der junge Innenverteidiger war die zentrale Figur im Schalker Aufbauspiel, er hatte mit großem Abstand die meisten Ballkontakte aller Spieler auf dem Platz. Meist passte er den Ball aber nur zu seinem Nebenmann Joel Matip. Zu selten wagte er den öffnenden Seitenwechsel, denn diese weiten Pässe kamen immer präzise. Seine schwächste Szene hatte er vor dem 0:3 (59.), als er sich an der Torauslinie von Gotoku Sakai ausdribbeln ließ - ein Anfängerfehler. Note: 4,5
Joel Matip: Der Innenverteidiger hatte offenbar den Auftrag bekommen, mit kraftvollen Antritten immer wieder für Verwirrung in der Stuttgarter Hälfte zu sorgen. Er schien aber eher sich selbst und seine Mitspieler zu verwirren, da er entweder den Ball verlor oder auch mal ins Aus passte. In der 75. Minute hätte ein solcher Fehler auch zu einem Gegentor führen können, wenn die Stuttgarter den Konter vernünftig zu Ende gespielt hätten. Kurz vor dem Ende vergab er seine einzige Chance kläglich. Note: 4,5
Sead Kolasinac (bis 88.): In der ersten Hälfte sorgte der Linksverteidiger für den einzigen Höhepunkt aus Schalker Sicht, als er Traore den Ball mit einer spektakulären Grätsche vom Fuß spitzelte (11.). Direkt nach der Pause stand er allerdings nicht nah genug bei Ibrahima Traore - und der legte das 2:0 vor (55.). Unnötig, dass er sich mit einem Foul an Didavi eine Gelbe Karte einhandelte (33.). Note: 4
Roman Neustädter: Nicht sein auffälligstes Spiel im Mittelfeld-Zentrum, da sich vor allem Kaan Ayhan und auch Joel Matip um die Organisation kümmerten. Er konnte sich darauf konzentrieren, einige Löcher zu stopfen, blieb aber in der Stuttgarter Hälfte unsichtbar. Note: 4
Kevin-Prince Boateng: Im Zweikampf wirkte er nicht immer geschickt. Vor dem 0:1 (23.) verursachte er den Freistoß, der zum Tor führte, im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sah er zurecht die Gelbe Karte (40.). Wenn er in der ersten Hälfte den Vorwärtsgang einlegte, zitterte die Stuttgarter Abwehr nicht. Erst nach der Pause suchte er den Abschluss (49./53./71.). Während der kompletten 90 Minuten spielte er den Ball zu oft ins Niemandsland. Note: 4,5
Leon Goretzka: Wenn ein Schalker mit dem Ball am Fuß etwas anzufangen wusste, war es der ehemalige Bochumer. Er war meist beteiligt, wenn's im Stuttgarter Strafraum zur Sache ging: In der 33. Minute ging sein Fallrückzieher über das Tor, kurz vor der Pause verpasste Klaas-Jan Huntelaar seinen Querpass nur knapp, nach dem Wechsel war er nur mit einem gelbwürdigen Foul von Carlos Gruezo zu stoppen (51.). Das königsblaue Ehrentor legte er vor (69.). Note: 3
Max Meyer (bis 77.): Mit seinen schnellen Drehungen kann er eine Abwehr verwirren und ein Stadion zum Staunen bringen (zum Beispiel in der 42.), effektiv spielte aber zu keiner Zeit. Note: 5
Chinedu Obasi (bis 56.): Er rückte für den gelbgesperrten Julian Draxler in die Startelf und sollte auf der für ihn ungewohnten linken Seite wirbeln. Er passte nicht zu diesem umkämpften Spiel, da er im Zweikampf zu oft zurückzog und mit gefährlichen Ballverlusten Konter einleitete (18./29.). Gefährliche Aktionen hatte er nicht. Note: 5,5
Klaas-Jan Huntelaar: Der Torjäger hing so in der Luft, dass er sich ab der 15. Minute weit in die eigene Hälfte fallen ließ, um am Spiel teilzunehmen. Das sieht Trainer Jens Keller eigentlich gar nicht gern. Auch der "Hunter" hatte jedoch nicht seinen besten Tag erwischt. Kurz vor der Pause grätschte er an einer Flanke von Leon Goretzka vorbei. Note: 5
Adam Szalai (ab 56.): Er kam beim Stand von 0:2 und bildete danach mit Klaas-Jan Huntelaar eine Doppelspitze. Doch nur drei Minuten später legten die Stuttgarter das 0:3 nach, das Spiel war eigentlich verloren. Der Stürmer gab jedoch nicht auf, erzielte noch das 1:3 (69.) und ein zweites Tor wurde wurde aberkannt (72.). Note: 3,5
Leroy Sane (ab 77.): Er kam für Max Meyer. Ohne Note.
Felipe Santana (ab 88.): Er kam für Sead Kolasinac. Ohne Note