Stuttgart. Nach der 1:3-Niederlage beim VfB Stuttgart ärgerten sich Spieler und Verantwortliche des FC Schalke 04 - doch von Nervenflattern war wenig zu spüren. “Wir werden die nötigen Punkte für die direkte Qualifikation holen“, sagte Schalke-Trainer Jens Keller. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Wir haben länger nicht verloren - und ich kann sagen: Es fühlt sich nicht gut an. Nach 20 Minuten habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass wir nicht verlieren konnten. Wir haben das Spiel kontrolliert, bis auf die Tatsache, dass wir nicht durchschlagkräftig waren. Dann haben wir durch ein dummes Foul das 0:1 bekommen. Das dumme Foul ärgert mich wirklich. In der zweiten Halbzeit bekommen wir wieder zwei Gegentore, aber danach hat die Mannschaft durch ihren Charakter gezeigt, was für eine Mannschaft sie ist. Es haben heute wieder zehn Spieler gefehlt. Wir gehen auf dem Zahnfleisch, aber wir werden die Punkte holen, dass wir die direkte Qualifikation erreichen."

Horst Heldt (Sportvorstand FC Schalke 04): "Das Problem in den ersten 20 Minuten war, dass wir nicht die Räume genutzt haben, die Stuttgart uns gegeben hat. Dann kommt dieser perfekt geschlagene Freistoß. Auf der Bank haben bei uns die Alternativen gefehlt. Nichts gegen Leroy Sané, aber wenn man ihn als zweiten Spieler nach Szalai bringen muss, dann sagt das viel aus. Es wird eine enge Kiste, aber wir werden uns das nicht mehr nehmen lassen. Ich bin froh, dass uns wenigstens Julian Draxler am nächsten Sonntag wieder zur Verfügung steht. Wir sehen, dass wir bei sehr vielen Spielen sind. Ich bin überzeugt, dass wir nicht nervös werden. Wir haben es selbst in der Hand, müssen in diesen drei Spielen alles investieren, was wir haben. Keiner hat Lust, dass es im letzten Heimspiel um alles geht."

Heldt zum Debüt von Leroy Sané: "Der war gut. Freut mich, hat er gut gemacht. Natürlich überwiegt der Ärger über die Niederlage, aber für ihn freut es mich. Er war ziemlich frech, an dem werden wir noch viel Spaß haben."

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir vier schwere Spiele haben, das haben wir heute gesehen. In der Schlussphase haben wir anders gespielt, optimistischer, mit zwei Mann in der Mitte. Da hatten wir noch zwei, drei Chancen. Aber am Ende war das zu wenig, um zu gewinnen."

Huntelaar über die Tabellensituation: "Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren, wie in den Wochen davor. Da haben wir immer unsere eigene Leistung gebracht. Wir sind voller Vertrauen, dass wir den dritten Platz in den nächsten Spielen sichern können. Dafür haben wir das ganze Jahr gearbeitet, das wollen wir uns nicht aus den Händen nehmen lassen."

Kaan Ayhan (FC Schalke 04): "Wir müssen immer noch zwei Spiele gewinnen, das war vor dem Spiel auch nicht anders. Wir müssen aus diesem Spiel lernen, denn jetzt kommen weitere Gegner, die teilweise gegen den Abstieg kämpfen. Nun kommt Mönchengladbach, das ist auch ein schwieriger Gegner."

Huub Stevens (Trainer VfB Stuttgart): "In den ersten 20 Minuten hatte ich nicht den Eindruck, dass wir etwas holen können. Dann schießen wir mit Glück das 1:0. Wenn das Tor zum 3:2 gezählt hätte, weiß ich nicht, was passiert wäre. Dann flattern die Spieler wieder. Wir haben vier Punkte Vorsprung - Schalke auch. Wir schaffen das - und Schalke schafft das auch."