Gelsenkirchen. Ein kroatischer „Guru“ namens Jasmin Mehmedovic verklagt den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auf 47.500 Euro, weil er das Trinkwasser der Profis in der Rückrunde der Saison 2008/2009 energetisch aufgeladen haben soll.
Not macht bekanntlich erfinderisch. Aber macht sie auch abergläubisch? Das ließe sich im Falle des FC Schalke 04 vermuten − zumindest, wenn man dem Glauben schenkt, was die Sport Bild in ihrer letzten Ausgabe berichtet. Demnach soll ein kroatischer „Guru“ namens Jasmin Mehmedovic das Trinkwasser der Profis in der Rückrunde der Saison 2008/2009 energetisch aufgeladen haben, bevor die Königsblauen es dann vor den Partien tranken. Dieser „Wunderheiler“ soll bei der Verhandlung am 18. August im Landgericht Essen nun auch der Kläger sein, der von Schalke eine fünfstellige Summe für bislang offene Rechnungen einfordert.
Dass es zu einer Verhandlung kommt, bestätigte Oliver Greff, Pressesprecher des Essener Landgerichts, auf Anfrage von DerWesten: „Es handelt sich hierbei nicht um eine Straf-, sondern eine Zivilklage. Herr M. fordert vom FC Schalke 04 eine Summe von 47.500 Euro. „Diese Vergütung“, erläutert Greff weiter, „berechnet er für eine angeblich von ihm geleistete psychologische Betreuung der Schalker Lizenzspielermannschaft.“ Bei der Sitzung müsse „der Kläger persönlich erscheinen“.
Auf Schalke selbst will derzeit niemand zu dem kuriosen Fall Stellung beziehen. „Es handelt sich dabei um ein schwebendes Verfahren, weshalb wir dazu momentan keine Aussage machen können“, teilte der Verein mit. Laut Sport Bild soll Mehmedovic mit dem Wissen von Ex-Trainer Fred Rutten und dem früheren Manager Andreas Müller praktiziert haben.
Schalkes sportliche Misere
Hilfe hätten beide damals gut gebrauchen können, denn Schalke befand sich in schwerer Schräglage. Das Team präsentierte sich leblos, der Vorstand ging zwischenzeitlich auf Tauschstation. Im März 2009 entließen die Vereinsverantwortlichen um Aufsichtsratschef Clemens Tönnies erst Müller − um wenige Tage später auch Rutten zu feuern.
Sollten die Schalker in ihrer sportlichen Misere damals an übersinnliche Kräfte geglaubt haben, konnten diese ihre Wirkung nicht entfalten. In der Endabrechnung der enttäuschenden Saison belegten die Königsblauen den achten Platz, waren im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Mainz ausgeschieden und im Uefa-Cup nach der verpassten Champions-League-Qualifikation schon in der Gruppenphase gescheitert.