Gelsenkirchen. Der polnische Nationaltrainer beobachtet Schalke-Verteidiger Marcin Kaminski. Wir haben Trainer Dimitrios Grammozis dazu befragt.
Schon vor Saisonbeginn erzählte Marcin Kaminski vom Zweitligisten FC Schalke 04 dieser Zeitung im Interview von einem seiner ganz großen Ziele: der Rückkehr in die polnische Nationalmannschaft. „Die ist für mich nicht weit weg. Ich habe das immer im Kopf“, sagte der 29 Jahre alte Innenverteidiger. Seit Sommer 2019 gehörte Kaminski nicht mehr zum Aufgebot der Polen, der Kontakt zum Verband ist in den vergangenen Monaten allerdings nicht abgebrochen.
Schon an diesem Freitag hat Kaminski die Möglichkeit, sich erneut für die Nationalmannschaft zu empfehlen, gegen den SC Paderborn (18.30 Uhr/Sky) wird der Verteidiger sogar besonders im Fokus stehen. Der neue polnische Nationaltrainer Czeslaw Michniewicz wird sich die Ehre geben und das Zweitliga-Spiel von der Tribüne der Arena beobachten.
Schalke: Kaminski-Fehler in Düsseldorf
Für den Schalke-Profi dürfte der Besuch eine Extra-Motivation sein, es besser zu machen als noch am Sonntag in Düsseldorf. Bei der 1:2-Niederlage gegen die Fortuna nämlich spielte Kaminski schwach. Gegen den schnellen Flügelstürmer Khaled Narey sah der Pole wiederholt schlecht aus. Vor dem Gegentor zum zwischenzeitlichen 1:1 schenkte Kaminski seinem Gegenspieler förmlich den Ball und lud ihn so zum Treffer ein.
Ähnliche Fehler sollen dem Verteidiger gegen die Ostwestfalen nicht passieren. „Erst einmal freue ich mich für ihn, dass er diese Wertschätzung genießt, dass der Nationaltrainer Sachen gesehen hat, die ihm gefallen haben“, sagte Trainer Dimitrios Grammozis auf Nachfrage dieser Zeitung. Über Kaminskis Leistungen fügte Grammozis hinzu: „Man darf nicht nur das Düsseldorf-Spiel sehen. Gegen Mitte, Ende der Hinrunde hat man gesehen, welche Qualitäten er mitbringt. Dass er uns im Spielaufbau mit seinem linken Fuß enorm hilft. Er hat sich auch von der Aggressivität her gesteigert. Man darf auch nicht vergessen, dass er zwei Tore nach Standardsituationen erzielt hat.“
Schalke: Victor Palsson fällt wahrscheinlich aus
Der 43 Jahre alte Trainer gilt als Fan Kaminskis. Als einziger Schalker stand der Pole in der Hinrunde in jedem Spiel über die kompletten 90 Minuten auf dem Feld. Einzig eine Corona-Infektion sorgte dafür, dass Kaminski zu Jahresbeginn zwei Partien verpasst hat. „Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn habe“, sagte Grammozis. Trotz seines Patzers vor einer Woche ist es wahrscheinlich, dass Kaminski in der Startelf bleibt. Das deutete Grammozis an. „Ich hoffe, dass er den Nationaltrainer mit seiner Art und Weise, wie er spielt, überzeugt und er ihn weiter auf dem Zettel hat“, erklärte der Trainer.
In der Dreierkette wird es dennoch wahrscheinlich eine Änderung geben. Da der Einsatz von Victor Palsson (Oberschenkel-Blessur) sehr fraglich ist, könnte Ko Itakura ins defensive Mittelfeld vorrücken. Salif Sané würde ins Zentrum der Kette zurückkehren und neben Kaminski und Malick Thiaw verteidigen – Sané hatte in Düsseldorf zunächst auf der Bank gesessen. „Salif hatte zuvor viel gespielt – außerdem war es taktischer Natur, weil Malick mehr Tempo hat“, erklärte Grammozis und ergänzte: „Aber letztendlich kann Salif gegen jeden Gegner ein wichtiger Faktor sein.“