Gelsenkirchen/Essen. Schalkes Sportdirektor spricht am Rande einer Trainingseinheit über nötige Selbstkritik, vergangene Pleiten und mögliche Perspektiven.
Nach zwei Niederlagen, dem 0:1 in Heidenheim am Freitag und vor allem der Pokalpleite zuvor unter der Woche bei 1860 München, rumort es rund um den Zweitligisten Schalke 04 mal wieder. Auch über den Trainer, Dimitrios Grammozis, wird debattiert. Nach dem Training am Montagvormittag bemühte sich Sportdirektor Rouven Schröder klarzustellen, dass es eben nur rund um, aber nicht bei Schalke selbst rumore.
Es wäre „sportlich und wirtschaftlich natürlich wichtig gewesen“, wenn Schalke im Pokal weiter gekommen wäre, sagt der 46-Jährige. Schließlich könne der Klub "jeden Euro" gebrauchen. Es habe daher zuletzt viele Gespräche gegeben. Das Ergebnis: „Jetzt haben wir uns geschüttelt und die Dinge aufgearbeitet. Vor allem die Kritik an der Rotation, die danach aufkam, lasse ich nicht gelten.“ Es gehe jetzt um den gesamten Kader, die Niederlage liege nicht an zwei oder drei Rotationen, sagt Schröder und übt Selbstkritik: „Wir müssen die Aufgaben als Gruppe lösen. Da waren wir fehlerhaft und haben 1860 in die Karten gespielt.“
Schröder: Wir müssen uns gegenseitig fordern
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Zum Thema Kritik und Selbstkritik sagt der Sportdirektor: „Wir müssen immer so kritisch miteinander bleiben, dass wir uns gegenseitig fordern. So haben wir auch das Heidenheimspiel mit vielen Gesprächen intern aufgearbeitet.“ Schließlich hätte die Mannschaft dort zu wenig gezeigt, der Klub hätte „in Heidenheim mehr holen können“, beschreibt Schröder den Kern der Gespräche und legt die Begründung dafür gleich nach: „Wir müssen uns bei der Analyse damit beschäftigen, warum das so war. Das gehört bei unserem Anspruch, oben mitspielen zu wollen einfach dazu.“
Eine Generalkritik an den Strukturen oder aber am Trainer wollte der Schalke-Sportdirektor nicht gelten lassen: „Wir haben 22 Punkte, sind Dritter. Wenn uns das jemand vor drei Monaten gesagt hätte, hätten wir gesagt, das ist gut.“ Es gehe jetzt – bei kritischen Tönen - nur noch um Nuancen und die müsse man im Erfolgs-, aber vor allem im Misserfolgsfall deutlich ansprechen können, ohne das große Ganze in Frage zu stellen. „Wir reden nicht über den Trainer. Wir reden zusammen miteinander, das ganze Team, Sportvorstand, Sportdirektor, Trainer, Trainerteam und Mannschaft“, wird Schröder deutlich. Es sei wichtig, dass alle Beteiligten die Dinge kritisch beäugen, aber auch die Ruhe bewahren.
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Einen deutlichen Auftrag, der als interne Kritik verstanden werden könnte, hat der Mann auch: Die zweite Reihe im Team müsse die erste Reihe immer fordern, müsse jederzeit bereit sein, einzuspringen, beispielsweise, wenn sich ein Spieler verletze. Die Aussage könnte man so interpretieren, dass das möglicherweise nicht der Fall ist, auch wenn, so Schröder, sich beim Training alle wieder voll reingehängt hätten. Immerhin: „Der Verein hat noch Spielraum, um noch jemanden zu holen, aber es muss dann auch passen“, sagte er ausweichend auf eine entsprechende Frage. Auch Abgänge konnte er nicht ausschließen, ohne diesen Sachverhalt aber konkret benennen zu wollen. Schröder verwies dazu lapidar auf die Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts.
Ansonsten sah er eigentlich vor Schalkes „schwerem Spiel gegen die Mannschaft der Stunde“, Darmstadt 98, am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auch im Umfeld nicht wirklich Unruhe: „Die Fans sind positiv, ich spüre Rückhalt. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass das so bleibt.“ (fs)