Gelsenkirchen. Schalke musste Abwehrchef Ko Itakura ziehen lassen. Die Lücke, die der Neu-Gladbacher reißt, soll sein japanischer Landsmann Yoshida schließen.

Noch gestern Nachmittag blickten die Fans des Bundesliga-Aufsteigers FC Schalke 04 wehmütig zum Tegernsee. Dort wurde Ko Itakura (25) im Trainingslager von Borussia Mönchengladbach als Zugang präsentiert. Schalke hatte den Aufstiegshelden aus finanziellen Gründen nicht verpflichten können. „Ich hatte eine gute Zeit bei Schalke 04“, sagte Itakura. Doch nur wenige Stunden vergingen nach diesem Satz, da stand fest: Schalke hat den nächsten Japaner als Abwehrchef im Blick.

Der 1,89 Meter große Verteidiger-Routinier Maya Yoshida absolviert bereits an diesem Dienstag den Medizincheck. Der 33-Jährige ist aktuell ohne Klub und deshalb ablösefrei zu haben. Nationalmannschaftskapitän Yoshida, der 119-mal für Japan spielte, bringt reichlich Erfahrung mit. Für den FC Southampton spielte er 154-mal in der Premier League, in den vergangenen zweieinhalb Jahren verteidigte er 72-mal für Sampdoria Genua in der Serie A. Hinzu kommen Einsätze in der Eredivisie für VVV Venlo und in Japans J-League für Nagoya.

Schalkes Jullien-Deal war kurz vor der Zielgeraden gescheitert

Yoshida gilt als zweikampfstark, übernimmt gerne Verantwortung, kann sich – wie Itakura – perfekt auf Englisch verständigen. Zuletzt offenbarte er  aber Tempo-Defizite.

Dennoch dürfte der Deal heute über die Bühne gehen –  vor einer Woche war der Wechsel von Christopher Jullien (Celtic Glasgow) auf der Zielgeraden gescheitert. Diesmal muss Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder aber nicht mit einem anderen Klub verhandeln, mit dem Spieler hat er sich bereits auf Vertragsdetails geeinigt, der Medizincheck gilt als Formsache. Jullien hatte gerade erst eine schwere Knieverletzung überstanden und musste detailliert untersucht werden.

Yoshida soll Abschiedsschmerz der Schalke-Fans lindern

Yoshida könnte bereits an diesem Dienstagnachmittag mit Schalke trainieren. Er wäre nach Leo Greiml (Rapid Wien) und Ibrahima Cissé (KAA Gent) der dritte Zugang für die Innenverteidigung. Im Moment ist Schalke auf dieser Position überbesetzt, aber ein Abgang von U21-Nationalspieler Malick Thiaw, dem Angebote aus Italien vorliegen, ist denkbar.

Hier noch im Schalke-Trikot: Ko Itakura.
Hier noch im Schalke-Trikot: Ko Itakura. © Unbekannt | dpa

Das direkte japanische Aufeinandertreffen zwischen Yoshida und Itakura dürfte es direkt am zweiten Spieltag geben – wenn die Borussia auf Schalke antritt  (Samstag, 13. August, 18.30 Uhr/Sky). „Ich freue mich auf das Duell“, sagte Itakura, „aber ich möchte es gewinnen.“ Sätze, an die sich die Schalke-Fans noch gewöhnen müssen. Die Verpflichtung von Yoshida könnte den Abschiedsschmerz aber lindern.