Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 ist Meister der 2. Bundesliga. Beim 1. FC Nürnberg gab es zum Abschluss der Saison einen 2:1-Sieg - dank Simon Terodde.
„Nie mehr Zweite Liga“ sangen die Fans des Aufsteigers FC Schalke 04, Meisterschale und Torjägerkanone hatten ihren Weg schon zum Spielfeldrand gefunden – doch eins fehlte noch: das Rekordtor von Simon Terodde. Doch auch das fiel noch: In der 89. Minute schoss Terodde seinen 30. Saisontreffer zum 2:1 (1:0)-Erfolg beim 1. FC Nürnberg. Kurz nach dem Abpfiff nahm Schalke-Kapitän Danny Latza die Schale der Zweiten Liga entgegen – nach nur einem Jahr in Liga zwei kehrt Schalke als Meister in die Bundesliga zurück. Auf den Rängen jubelten alle 50.000 Zuschauer. Auch die FCN-Fans gratulierten ihren engen Freunden aus Gelsenkirchen.
Viele denkwürdige Momente hatte die Saison 2021/22 geliefert – das Wochenende in Nürnberg lieferte weitere. Viele Schalker waren bereits am Samstag angereist, um Aufstieg und Fanfreundschaft zu feiern. Und vom Fußballspiel bleiben nicht nur die Pokalübergaben und Teroddes Rekordtor in Erinnerung. Aus 59 Metern Entfernung hatte Schalkes Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar in der 15. Minute Maß genommen – und FCN-Torwart Carl Klaus damit frech überlistet. Was für ein Zauberschuss!
Fährmann darf zum Abschluss nochmal ran
Beide Mannschaften verzichteten während des Spiels auf hart geführte Zweikämpfe oder unnötige Provokationen – Sommerfußball bei Sommerwetter. Bis zu Zalazars Tor des Monats gab es wenige Höhepunkte, das Spiel war ausgeglichen. Die Nürnberger hätten zweimal in Führung gehen können. Lukas Schleimer (5.) schoss den Ball wenige Zentimeter am Schalker Tor vorbei, Johannes Geis scheiterte mit einem direkten Freistoß an Torwart Ralf Fährmann (14.).
Der 33 Jahre alte Fährmann wurde im letzten Saisonspiel für seine Loyalität belohnt und erhielt noch einmal einen Einsatz. Ansonsten verzichtete Trainer Mike Büskens in seinem letzten Spiel als Chef auf Barmherzigkeit – für die Königsblauen ging es nicht nur um den Titel, sondern auch um rund eine Million Euro. So hoch wären die Verluste beim Sturz auf den zweiten Platz gewesen – viel Geld für die angeschlagenen Schalker.
Fangruppen feiern sich gegenseitig
Die Profis wirkten in der Anfangsphase etwas müde, erst nach Zalazars Kunststück übernahmen sie die Spielkontrolle, ohne aber zu glänzen. Kleinere Möglichkeiten hatten Simon Terodde (25.) und Darko Churlinov (44.), als Schiedsrichter Sascha Stegemann zur Pause pfiff, feierten die Fans sich selbst und nicht das Geschehen auf dem Rasen. Selbst während der Halbzeitpause riefen sie „Schalke und der FCN“. Nur zwischen der zweiten und neunten Minute hatten sie geschwiegen – in der Anfangsphase des Spiels gab es zwei medizinische Notfälle auf den Rängen.
Auf dem Platz entwickelte sich auch in der zweiten Hälfte kein offener Schlagabtausch. Viele Rückpässe prägten das Schalker Spiel, die Nürnberger waren feldüberlegen, und sie hatten noch drei gute Chancen. Ein Fernschuss von Enrico Valentini klatschte an die Latte, nachdem er von Thomas Ouwejan abgefälscht wurde (65.). Und die Nürnberger Nikola Dovedan (70.) und Florian Hübner (71.) scheiterten nach Ecken an S04-Torwart Fährmann. Als niemand mehr mit einem Tor gerechnet hatte, glich Schleimer für den FCN aus (86.). Doch nur wenige Augenblicke später entschied Terodde das Spiel.
Lange feierten die S04-Profis in der Fankurve mit der Meisterschale und der Kanone für Terodde. Und beendet sind die Feierlichkeiten noch nicht. Am Montagabend kommen die Profis zur Veltins-Arena – und zeigen sich noch einmal ihren Fans. Erst ab Dienstag denkt Schalke an die Bundesliga.