Gelsenkirchen.. Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies erklärte nach “Asas letzter Schicht“, warum das Spiel trotz der Ereignisse in Paris stattfand.
Clemens Tönnies, erläutern Sie noch einmal die Entscheidung: Warum hat sich der Verein dazu entschieden, das Abschiedsspiel für Gerald Asamoah nicht abzusagen?
Clemens Tönnies: Wir wollten uns von den Terroristen, die unsere Freiheit bekämpfen, nicht einschüchtern lassen. Wir kapitulieren nicht vor den Terroristen. Hass, Gewalt und Terror dürfen nicht die Oberhand behalten. Es ist mir sehr wichtig, dass wir standhalten und diese Gefahr erkennen. Deshalb haben wir trotzdem gespielt. Aber das geht auch nur auf Schalke.
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Ist der schwierige Spagat aus Ihrer Sicht gelungen?
Tönnies: Ich habe mir große Sorgen um diesen Tag gemacht, wir wollten „Asa“ unbedingt gerecht werden, mussten aber auch mit dieser sehr schwierigen Situation zurecht kommen. Ich glaube, es ist uns gelungen, ich bin glücklich mit dem Ergebnis.
Vor dem Spiel haben Sie eine emotionale Rede gehalten. Es ist es Ihnen schwergefallen, die richtigen Worte zu finden?
Tönnies: Die Anschläge von Paris haben mich persönlich sehr berührt. Ich habe selber Kinder, da liegt der Gedanke nah, dass auch sie auf solch einem Konzert gewesen sein könnten. Die Brutalität, mit der dort vorgegangen wurde, ist furchtbar, aber wir hatten uns dieser Situation zu stellen.
Wie haben Sie die Stimmung erlebt?
Tönnies: Sensationell. „Das ist Schalke“, kann ich dazu nur sagen. Gerald ist der absolute Publikumsliebling – und dieser Rolle ist er auch gerecht geworden.
Sie haben angedeutet, dass das Programm reduziert wurde. Inwiefern?
Tönnies: Es war sehr viel mehr Feuerwerk und „Party“ geplant. Aber das fanden wir nicht mehr angemessen.
Befürchten Sie, dass sich die Geschehnisse von Freitagabend negativ auf zukünftige Sportereignisse auswirken werden?
Tönnies: Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen in Frankreich ihre Maßnahmen anziehen und das Thema Sicherheit sehr viel rigoroser handhaben werden. Die Kontrollen werden sicherlich noch intensiver. Wir stehen gesellschaftlich allerdings vor der Herausforderung, dass wir unsere Freiheitsrechte nicht zu sehr einschränken – und gleichzeitig trotzdem das größtmögliche Maß an Sicherheit gewährleisten.