Nürnberg. Johannes Geis war Schalke 04 einst mehr als zehn Millionen Euro wert: Nun spielt er in Nürnberg in Liga zwei. Dort trifft er auf S04.
Es ist jetzt genau sechs Jahre her, als Schalke einen jungen Mann präsentierte, von dem man sich für die Zukunft einiges versprach: Johannes Geis hieß hieß der Blondschopf, der damals für satte 10,5 Millionen Euro von Mainz 05 geholt wurde und U21-Nationalspieler war. Geis sollte die zentrale Figur im Mittelfeld werden, doch wie so viele Rechnungen ging auch diese nicht auf. Weder für Schalke, noch für den Spieler.
Heute ist Johannes Geis (27) Profi beim 1. FC Nürnberg, wo er seit zwei Jahren in der Zweiten Liga spielt. Das einst so hoffnungsvolle Talent ist genauso abgestürzt wie die Schalker. „Dass ich die mal in der Zweiten Liga wiedersehe, hätte ich auch nicht gedacht“, sagt Geis. Das Wiedersehen findet im Dezember in der Veltins-Arena statt.
Die Schalker Fans freuen sich auf diesen Tag: Es gibt immer noch die Fan-Freundschaft mit den „Glubberern“, auch wenn diese wohl schon einmal intensiver gelebt wurde als in den vergangenen Jahren. Seit 2019 spielt der 1. FC Nürnberg, für den einst der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ erfunden worden sein muss, jetzt schon wieder in der Zweiten Liga. Den Knopf nach oben hat beim Club noch niemand wieder gefunden. Nicht Johannes Geis, und auch nicht der prominente Sportchef Dieter Hecking, der vor einem Jahr verpflichtet wurde.
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Hecking strebt mit Nürnberg Platz fünf bis acht an
Hecking, der sein Leben lang Trainer war (unter anderem Borussia Mönchengladbach und Hamburger SV), kam damals, nachdem der 1. FC Nürnberg beinahe sogar in die Dritte Liga durchgereicht worden wäre: Er stellte in neuer Funktion als Sportchef alles auf null und holte mit Robert Klauß (36) einen jungen Trainer, aber es ging nur mühevoll aufwärts. In der vergangenen Saison landete Nürnberg in der Zweiten Liga auf Platz elf: Eigentlich zu wenig für die Ansprüche des 1. FC Nürnberg, der bis 1987 sogar deutscher Rekordmeister war (neun Titel). Damit hat der Club sogar zwei Meisterschaften mehr als Schalke 04.
Nürnberg hat mit Hanno Behrens und Georg Margreitter zwei Stammspieler verloren, aber auch gestandene Profis wie England-Rückkehrer Christoph Schindler und Florian Hübner (Union Berlin) verpflichtet. In dieser Saison strebt Hecking Platz fünf bis acht an. Von der Rückkehr in die Bundesliga spricht niemand angesichts der Konkurrenz mit Schalke, Bremen oder Hamburg, aber der Kader hat immer noch Potenzial. Ein Johannes Geis war vor sechs Jahren immerhin 10,5 Millionen Euro wert.