Gelsenkirchen. Diesmal lassen die direkten Konkurrenten in der 2. Bundesliga Punkte liegen. Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis überrascht das nicht.
Martin Fraisl hatte so eine Vorahnung. Das Spiel gegen den SC Paderborn war gerade zu Ende gegangen, mühsam hatte der FC Schalke 04 am Freitagabend mit 2:0 gewonnen, da sagte der Torwart der Königsblauen: „Vor einer Woche, beim 1:2 in Düsseldorf, waren wir der Druckkonstellation nicht gewachsen, weil wir nachlegen mussten, andere hatten schon gewonnen. Jetzt wissen unsere größten Gegner: Wenn sie den Vorsprung behalten wollen, dann müssen sie gewinnen.“ Das schaffte aber keiner der fünf Aufstiegskonkurrenten – und die Schalker, vor einer Woche große Verlierer des Spieltags, sind nun die großen Gewinner.
Einer, den das Auf und Ab gar nicht überrascht, ist Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis. „Das ist Zweite Liga!“, sagt er stets mit kräftiger Stimme intern und extern, wenn er auf das verrückte Tabellenbild angesprochen wird – und er wirkt dabei inzwischen etwas verstört, da sich immer noch viele Schalker über die Ausgeglichenheit der Liga wundern. Als Fünfter hat S04 nur noch zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Werder Bremen.
Schalke: Asamoah äußert sich auch kritisch
Auch das 23. Saisonspiel der Schalker gehörte zu den hart umkämpften – erst zweimal gelang ihnen ein von der ersten bis zur letzten Minute überzeugender und hoher Sieg, und das gegen den Vorletzten Ingolstadt (3:0) und beim Schlusslicht Aue (5:0). Die Kritik daran, dass dies nicht häufiger gelingt, findet Grammozis ungerecht. „Wenn man sich Bremen oder all die anderen Mannschaften oben anschaut – die bespielen auch nicht jeden Gegner souverän und lassen nicht allen keine Chance. Die Bremer haben keinen Gegner locker aus dem Stadion gehauen“, sagte der 43-Jährige.
Die Trainingsintensität hat Grammozis inzwischen klar erhöht. Vor dem kommenden Auswärtsspiel beim Tabellenneunten Karlsruhe (Samstag, 13.30 Uhr/Sky) gönnt er den Profis keinen freien Tag.
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Nur gestern durften die Schalke-Profis ausruhen. Da war lediglich Gerald Asamoah unterwegs. Schalkes Klub-Idol ist aktuell Leiter der Lizenzspieler-Abteilung und ganz nah dran. Am Sonntag saß Asamoah in einem Münchener TV-Studio in der Sendung Sky90. „Wenn man uns nach dem Abstieg gesagt hätte, dass wir zu diesem Zeitpunkt so in der Tabelle stehen, hätten wir sofort unterschrieben“, sagte Asamoah.
Am Aufstiegswillen der Profis werde es nicht scheitern. „Die Jungs wollen aufsteigen. Wir stehen sehr gut da und werden alles dafür tun, dass dies gelingt“, sagte Asamoah. Nächste Station: Karlsruhe.