Gelsenkirchen. Dimitrios Grammozis ist erst wenige Tage Trainer auf Schalke. In den ersten Einheiten haben ihn gleich mehrere Dinge positiv überrascht.
Dass Christian Heidel an diesem Freitag (20.30 Uhr/ DAZN) mit Mainz 05 in die Arena zurückkehrt, sorgt auf Schalke nicht gerade für Jubelsprünge: Viel zu viel verbrannte Erde hat Heidel durch sein Wirken auf Schalke hinterlassen. In Mainz jedoch funktioniert seine Arbeit seltsamerweise: Vor sieben Wochen dümpelten Schalke und Mainz in der Tabelle noch gleichauf vor sich hin - dann zündete Heidels Trainer-Verpflichtung Bo Svensson, und heute liegen die Mainzer acht Punkte vor Schalke.
"Mainz kann man nach dem Trainerwechsel zu Bo Svensson nicht mit der Zeit davor vergleichen", sagt Schalkes neuer Trainer Dimitrios Grammozis. Die Mannschaft würde jetzt mit Aggressivität, Laufbereitschaft und viel Härte spielen. Ein Vorbild für Schalke, wie man aus dem Schlamassel kommen kann? "Das zeigt auf jeden Fall, dass mannschaftliche Geschlossenheit auch zu Punkten führt", findet Grammozis.
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Schalke arbeitet an den Standardsituationen
Auch ihm schwebt fürs Erste ein Schalke vor, das drei Tage nach seiner Amtsübernahme wenigstens als Team auftreten soll: "Wir können in dieser kurzen Zeit keine Quantensprünge machen. Ich bin der Meinung, dass man sich konzentrieren sollte auf zwei, drei Themen."
Eines davon sind die Standardsituationen: Beim 1:5 in Stuttgart fing sich Schalke drei Gegentore nach Ecken ein - schlechter kann man nicht verteidigen. Auch wenn Grammozis wenig Zeit für grundlegende Änderungen bleibt, muss er da jetzt eine Idee haben: "Wir haben ja kein Spiel mehr, in dem wir etwas herschenken können und sagen: vielleicht klappt das irgendwie. Wir müssen schon Lösungsansätze erarbeiten, damit wir diese Probleme hoffentlich gegen Mainz nicht haben." Deswegen werden am Spieltag vormittags auf Schalke noch einmal Standardsituationen trainiert.
Luft nach oben gibt es beim Miteinander
Bisher ist Grammozis sehr davon angetan, wie die Mannschaft auf seine Impulse reagiert hat - von einem abgeschlagenen Tabellenletzten hatte er offenbar weniger erwartet. "Ich war wirklich sehr überrascht, wie die Jungs in den zwei Trainingseinheiten versucht haben, in der Defensive zu agieren und auch in der Offensive Torchancen zu kreieren."
Luft nach oben sieht er beim Miteinander: "Was wir in dieser kurzen Zeit versucht haben, ist den Jungs einzuimpfen, dass wir noch viel mehr als Mannschaft auftreten müssen, um dem Gegner das Gefühl zu geben, dass wir uns untereinander unterstützen." Sein Eindruck ist, dass die Mannschaft den Versuch unternommen hat, das im Training umzusetzen.
Die Psyche der Spieler stimmt
Viel besser als erwartet war die Psyche der Spieler: "Ich war sehr überrascht", berichtet Grammozis: "Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ein Spieler den Kopf hängen lässt. Ich merke, dass die Jungs wieder eine Initialzündung bekommen haben durch den Trainerwechsel." Allerdings darf man hinzufügen: Nachdem die Spieler mit Christian Gross ja offenbar nicht einverstanden waren, müssen sie jetzt auch mal Taten auf dem Platz folgen lassen.
Mainz 05 hat gezeigt, dass man im Abstiegskampf in einigen Wochen Boden gutmachen kann. Schalke 04 hat das noch nicht gezeigt, aber Grammozis sagt: "Wir freuen uns total auf das Spiel. Ich will die Jungs einfach nur noch loslassen, damit sie hier im Stadion zeigen können, was wirklich in ihnen steckt."