Iserlohn. . Sie surfen derzeit auf einer Erfolgswelle, die Iserlohn Roosters. Nach dem 4:3-Heimsieg gegen die Schwenninger Wild Wings bleiben die Sauerländer das beste West-Team in der Deutschen Eishockey Liga. Trainer Jari Pasanen ist voll des Lobes.
Jari Pasanen stutzt. Unmittelbar nachdem er diesen Satz ausgesprochen hat. „Er ist eigentlich nicht der Spieler, der ein Spiel entscheidet“, sagt der Trainer der Iserlohn Roosters. Pasanen legt eine kurze gedankliche Pause ein - und wiederholt grinsend: „Eigentlich.“ Denn an diesem Sonntagabend ist Brodie Dupont der Spieler, der die Sauerländer jubeln lässt. Über den hart erkämpften 4:3-Sieg gegen die Schwenninger Wild Wings, über ein Sechs-Punkte-Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga und über Platz vier in der Tabelle nach mittlerweile acht Spieltagen.
Zwei Minuten und 56 Sekunden sind in der Eishalle am Seilersee noch zu spielen, als Dupont die Scheibe in der neutralen Zone an den Schläger bekommt. Hinter den Iserlohnern liegt ein Spiel, in das sie aggressiv starteten und durch Alex Foster bereits nach 16 Sekunden in Führung gingen. Allerdings bot Schwenningen anschließend Paroli, drehte die Partie erst durch Tore von Sean O’Connor (21. Minute) sowie Sascha Goc (33.) und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Jeff Giuliano (42.) durch einen weiteren Goc-Treffer (47.). Weil Jonas Liwing erneut ausglich (49.), erleben die 3557 Zuschauer aber dramatische abschließende zehn Minuten. Mit aller Macht drängen die Roosters auf den entscheidenden Treffer - und zwingen die Gäste zu Fehlern wie diesem, der Dupont in den Besitz der Scheibe bringt. Der 27-Jährige, in der vergangenen Saison nachverpflichtet, zögert keinen Augenblick, läuft auf den zuvor bärenstarken Schwenninger Torwart Dimitri Pätzold zu, trifft und lässt die Tribünen zu einem weiß-blauen Jubelmeer werden.
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„Unglaublich“, sagt Jari Pasanen nach der Schlusssirene über Dupont. „Aber es ist kein Zufall, dass der Spieler, der am härtesten gearbeitet hat, den Siegtreffer erzielt.“ Nicht nur der Trainer mag den Kanadier sehr, auch die Fans der Sauerländer haben ihre Nummer 11 ins Herz geschlossen. Dupont ist zwar kein Filigrantechniker, aber ein Kämpfer. Einer, der immer alles für seine Mannschaft gibt.
Trainer Jari Pasanen lobt den Stürmer
„Er hat sich im Sommer top vorbereitet und ist einer der fittesten Spieler“, lobt Pasanen den Stürmer, der außerdem aus seiner Rolle als Führungspersönlichkeit und Leistungsträger etwa im Überzahlspiel weitere Motivation zu ziehen scheint. „Diese Rolle hat er in Nordamerika nie einnehmen müssen, aber sie gefällt ihm, sie stärkt ihn“, sagt Pasanen. Und dann vergleicht er das Kraftpaket noch mit einem, der in Iserlohn trotz seines Wechsels nach München ein hohes Ansehen genießt: „In den vergangenen Jahren hatten wir Michael Wolf, jetzt haben wir Brodie Dupont - ein toller Mann“, sagt Pasanen.
Weit weniger euphorisch äußert sich der Coach hingegen zur Tabellensituation und Platz vier. „Ich schaue nur auf das nächste Spiel“, sagt der Trainer des derzeit besten West-Teams der DEL - und fügt schmunzelnd an: „Aber die Tabelle lügt nicht. Eigentlich.“