Iserlohn. . Ein Auftakt nach Maß und ein Spielende zum Durchjubeln. Mit seinem Schuss ins leere Tor macht Brooks Macek zwar den 4:2-Sieg der Iserlohn Roosters gegen die Krefeld Pinguine perfekt, der Held des Abends in Reihen der Sauerländer ist ein anderer: Torwart Mathias Lange. Und deshalb zelebriert Goalie Lange zurecht die Welle mit den verzückten Fans.
Der eine oder andere staunende Blick ist selbst unter ihren roten Helmen zu erhaschen. Obwohl es fast dunkel ist in der Eishalle am Seilersee, als die Spieler der Iserlohn Roosters aus der Kabine kommen und auf ihrer Bank hinter der Bande Platz nehmen. Auf der Eisfläche tanzen Lichtkegel, auf den Tribünen testen sich die Fans mit ihren Gesängen immer mehr an diese in der Deutschen Eishockey Liga so einzigartige Atmosphäre, die in Iserlohn herrscht, heran.
„Die Neuen kennen das ja nicht und werden nervös sein“, sagte Roosters-Trainer Jari Pasanen im Vorfeld der Partie über die lautstarke Unterstützung von den Rängen und verordnete seiner Truppe noch am Freitagmorgen eine Video-Einheit, in der ein Zusammenschnitt der Heimspiele aus den zurückliegenden Play-offs gezeigt wurde.
Nun erleben Zugänge und Alt-Roosters live, wie sich der Hexenkessel am Seilersee erhitzt. Der Grund: Vor dem Auftaktspiel der neuen Saison ehren die Sauerländer mit Jörg Schauhoff und Dieter Brüggemann zwei ihrer Klub-Legenden. Nach viel Applaus sowie kurzen Reden schweben blaue Trikots mit den Nummern 5 und 21 unter die Hallendecke. „Dies ist ein Tag, an dem Geschichte greifbar wird – und ein Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne“, sagt Moderator Mirko Heintz.
Ein Brückenschlag zum Ende der zurückliegenden Serie gelingt auch den Roosters auf dem Eis. So, wie sie in den Play-offs kämpften und spielerisch überzeugten, dominiert die neu zusammengestellte Truppe auch den Gast aus Krefeld im ersten Drittel. Trotzdem dauert es bis zur 18. Minute, ehe Mike York mit dem ersten Saisontreffer die verdiente 1:0-Führung erzielt.
Die Krefelder lassen sich durch diesen Treffer allerdings kaum schocken. Im Gegenteil: Eiskalt schlagen sie zurück, als bei den Roosters die Konzentration kurz nachlässt. Innerhalb von 22 Sekunden treffen Joel Perrault und Martin Schymainski zum 2:1 für die Pinguine (29./30.).
"Kann noch nicht alles perfekt sein"
Verunsichert sind die Sauerländer nur kurz – und in der 35. Minute fegt der nächste Jubelorkan durch die Halle. Weil Nicholas Petersen mit einem trockenen Schuss zum 2:2 ausgleicht. Boris Blank ist es dann in der 41. Minute, der die mit 4967 Zuschauern ausverkaufte Halle toben lässt. 14 Sekunden sind im dritten Drittel gespielt, als er das 3:2 erzielt. Begleitet von heftigen Protesten der Gäste, die zuvor ein Foul gesehen haben wollen.
Aber nicht nur der Zugang aus Schwenningen wird auf Iserlohner Seite zum Mann des Abends, sondern auch Torwart Mathias Lange, der in der 49. Minute seine starke Leistung mit einer Glanzparade im Eins-gegen-eins gegen Adam Courchaine krönt. Dabei gibt sich Pasanen selbstkritisch: „Es war unser erstes Spiel, da kann noch nicht alles perfekt sein.“