Iserlohn. . Karsten Mende, der Manager der Roosters, könnte in diesen Tagen mit einem breiten Grinsen durch die Welt schreiten. Denn auch er galt als Sündenbock für das Saison übergreifend ernüchternde Roosters-Jahr 2013. Und nun das: Zehn Siege in elf Spielen, 30 Punkte am Stück, Vorstoß auf Platz acht!
Und die Iserlohner Statistik weist weitere beeindruckende Zahlen auf: Sechs Siege in Folge, sechs Heimerfolge in Serie, drei Auswärtstriumphe hintereinander, jeweils ohne Gegentore. Damit befindet man sich auf Augenhöhe mit Hamburg, dem Tabellenführer und zweiten Team der Stunde. Kaum auszudenken, wo die Roosters stehen würden, hätten sie schon früher etwas häufiger gepunktet, wäre da beispielsweise nicht eine Negativserie von acht Niederlagen im Oktober und November gewesen.
„Überheblichkeit ist jetzt fehl am Platz“, lehnt sich Manager Karsten Mende jedoch keinesfalls genüsslich zurück. „Wir haben noch nichts erreicht“, mahnt er, sagt aber auch: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“ In der Tat: Die Souveränität der Roosters ist eindrucksvoll, geht das Team in Führung, ist das schon fast die halbe Miete, weil die Mannschaft „Beton“ anrühren kann. Nur sieben Gegentreffer kassierte der IEC in den letzten neun Spielen. Und einen Weg zum Torerfolg findet die Mannschaft allemal mit einem bemerkenswert breitem Torschützenspektrum. Hinzu kommen sehr wenige Strafzeiten, ein exzellentes Unterzahlspiel, ein effektives Powerplay, eine Top-Physis.
„Wir haben aber auch schon vorher gute Spiele abgeliefert. Das Potenzial war immer zu erkennen“, kommt für Mende der Höhenflug nicht einmal überraschend. Die Vision von Platz sechs war alles andere als Spinnerei. War also der Trainerwechsel die entscheidende Weichenstellung? „Danach herrscht ein etwas anderer Schwung“, sagt Mende. „Aber wir haben auch immer gesagt, dass die Mannschaft erst zusammenwachsen muss. Und erst mit der Verpflichtung von Chris Connolly war der Kader komplett.“
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Hamburg als Wendepunkt
Trainer Jari Pasanen bewertet die 1:6-Niederlage in Hamburg am 2. Weihnachtstag als Wendepunkt: „Da habe ich das System verändert.“ Viel Rückwärtsbewegungen in der neutralen Zone und eine dichte Abwehrformation vor dem eigenen Tor sind die offensichtlichsten Anzeichen, „auch wenn das gerade für nordamerikanische Spieler eher ungewöhnlich ist. Aber es passt alles, und mit den Siegen sind Lust und Laune da.“ Pasanen blickt schon auf das Wochenende mit Heimspielen gegen Berlin und die Freezers und hofft auf die Revanche gegen den Tabellenführer. „Dann schließt sich der Kreis.“
Bis dahin sollte sich das Team weiter erholt haben. Am Montag wurde trainiert, auch Keeper Erik Ersberg hinterließ dort einen guten Eindruck, er wird wohl am Freitag auf der Ersatzbank Platz nehmen können. An diesem Dienstag ist trainingsfrei, danach beginnt die Vorbereitung auf ein weiteres, wichtiges Wochenende.