Iserlohn. . Das 5:4 gegen Straubing war keine Trendwende für die Iserlohn Roosters. Es folgte die 2:4-Niederlage gegen Wolfsburg. Der Abstand zu Rang zehn beträgt weiterhin acht Zähler - und dabei haben die Sauerländer eine Partie mehr auf dem Buckel.
Das erste Drei-Punkte-Wochenende seit Anfang Oktober (5:2 in Wolfsburg) hat die Iserlohn Roosters nicht vorangebracht, sondern lediglich verhindert, dass der Abstand zu den Play-off-Rängen noch größer geworden ist. Es bleibt - bei allerdings einem Spiel mehr - bei acht Punkten Rückstand auf Rang zehn.
Der wird derzeit von Straubing eingenommen, also jenem Team, bei dem der IEC am Freitag seine November-Tristesse zu beenden schien. Aber der 5:4-Sieg leitete keine Trendwende ein. Nach dem 2:4 gegen Wolfsburg stand vielmehr wieder die Frage im Raum: Wie wollen die Iserlohner den Rückstand verkürzen?
„Wir haben das Wochenende mit dem Sieg hervorragend angefangen“, blickt Trainer Jari Pasanen zurück. Aber der umkämpfte Erfolg, der angesichts des Verlaufs auch ein Triumph der Moral und des Willens war, wirkte keinesfalls wie eine Initialzündung. Gegen Wolfsburg folgte eine weitere Heimpleite, die sich in ihrer Entstehung nahezu nahtlos in die Reihe bisheriger Misserfolge einordnen lässt. Trotz engagierter Leistung gingen die Blau-Weißen erneut leer aus, wieder einmal wegen zu vieler individueller, folgenschwerer Fehler, wieder einmal, weil die Umsetzung einfacher Dinge nicht klappte oder befolgt wurde, wieder einmal, weil die wenig effektive Offensive die Defensivschnitzer nicht ausbügeln konnte. Und Pasanen hat seit einiger Zeit noch einen weiteren Aspekt im Visier: „Wir begehen zu viele Schlägerfouls, und das Unterzahlspiel kostet dann Substanz.“
IEC-Coach steht zu seiner Entscheidung
Dennoch verteidigt der Coach seine Maßnahme, gegen Wolfsburg im letzten Drittel auf gleich drei Stammverteidiger (Thomas Gödtel, Lasse Kopitz, Dieter Orendorz) und Christian Hommel, der zuvor nachträglich für seinen 600. DEL-Einsatz am Freitag geehrt worden war, zu verzichten und Jeff Giuliano in die Defensive zu beordern. „Denn in Straubing hat das etwas gebracht“, begründet Pasanen, räumt aber ein, dass jene Maßnahme am Sonntag nicht fruchtete. „Das ist daher keine Dauerlösung.“
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Durchwachsen fällt die Bewertung des Debüts von Neuzugang Chris Connolly aus. In Straubing spielte er, trotz Übermüdung nach seiner Anreise, sehr gut und erzielte sogar sein erstes Tor, gegen Wolfsburg war dann wenig vom US-Boy zu sehen. Jari Pasanen: „Da war er nicht so spritzig und konnte seine Technik nicht zeigen.“ Ob er weiterhin an der Seite von Marty Sertich zum Zuge kommen wird, soll in dieser Woche getestet werden. „Die beiden haben in Straubing gut harmoniert.“ Abhängen wird das auch von der Personalsituation, denn einige Spieler (Simon Fischhaber, Dusan Frosch, Mike York, Bobby Raymond) sind leicht angeschlagen. Pasanen geht aber davon aus, dass alle am Freitag im Kellerderby gegen Düsseldorf an Bord sind. Dann wird aller Voraussicht nach Matthias Lange im Tor stehen.
Ratlosigkeit verursachen vielerorts auch die Leistungen jener Spieler, die noch bis vor kurzem in Iserlohn waren. Keeper Sébastien Caron hat maßgeblich zum Höhenflug der Hamburg Freezers beigetragen, und Mark Bell hat in vier Spielen für Berlin schon drei Treffer erzielt - nicht schlecht für einen Akteur, dessen Comeback im Roosters-Dress für Januar in Aussicht gestellt worden war.