Iserlohn. .

Für die Eishockeyfans ist die Saison aus Roosters-Sicht gelaufen. Zehn Zähler Rückstand bei nur noch vier Spielen und zwölf möglichen Punkten lassen die Erfolgsaussichten, doch noch in die Play-offs zu kommen, gen Null tendieren. Die jüngsten Eindrücke, die die Iserlohner (sechs Niederlagen in Folge) und deren Konkurrenten hinterlassen haben, gestatten auch keine andere Perspektive.

"So bin ich eben"

Aber die nordamerikanische Mentalität besitzt häufig eine andere Sichtweise. Daher klingt das für viele höchst befremdlich, was für Doug Mason selbstverständlich ist, wenn der IEC-Trainer sagt: „Die Play-offs sind noch nicht zu hundert Prozent vorbei. Siebzig Punkte können mit ganz, ganz viel Glück noch reichen.“ Aber natürlich ist er kein Fantast, sondern auch Realist und stuft die Möglichkeit, es noch zu schaffen, bei lediglich 0,1 Prozent ein. „Aber so bin ich eben.“

Zu dieser Einstellung zählt aber auch, dass es für Mason am Ende unerheblich ist, welche Abschlussplatzierung der IEC belegt, sollten die Play-offs verpasst werden. „Nur der zehnte Platz ist wichtig. Oder bekommt man etwas für Rang elf oder zwölf? Einen Extrakuchen?“

Mason interessiert dann schon viel mehr die neue Saison, die kommenden Spiele dienen ihm auch als Bewerbungsschreiben. „Wir müssen schließlich sehen, wen wir zu hundert Prozent behalten wollen. Wer ist bereit, eine professionelle Einstellung zu zeigen?“ Der Kanadier lobt diesbezüglich sein Team: „Es gab in dieser Woche sehr gute Trainingstage.“ Und natürlich möchten die Sauerländer weiterhin ihren Fans etwas bieten. „Sie waren super und hatten viel Geduld mit uns“, lobt er den Anhang, sicherlich auch vor dem Eindruck der guten Unterstützung beim 0:3 vor einer Woche gegen Berlin.

Bewerbungsschreiben für die kommende Saison

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Ferner will man an diesem Freitag den Gast aus Krefeld ebenso ärgern wie den sonntäglichen Gastgeber Ingolstadt. Für beide Kontrahenten geht es noch um eine möglichst gute Ausgangsposition für die Play-offs. Da dürfte also jede Menge Arbeit auf die Waldstädter zukommen.

Die müssen dabei auf zwei Spieler verzichten. Mark Bell hat zwar trainiert, aber sein rotes Leibchen beim Training signalisierte, dass der Stürmer angeschlagen ist. Eine Blessur der rechten Schulter macht seinen Einsatz ebenso unmöglich wie jenen von Verteidiger Derek Peltier. Für ihn ist die Saison beendet, er hat sich die Schulter ausgekugelt und steht, wie schon einige Jahre zuvor, deswegen vor einer Operation. Somit hat sich das Luxusproblem von zwei überzähligen Kontingentspielern wieder einmal von selbst gelöst.

Noch nicht im Aufgebot steht Nachwuchsspieler Marcel Kahle. Er spielt derzeit mit dem Oberligisten Moskitos Essen gegen die Amateure der Krefeld Pinguins in den Play-offs um die DEB-Pokal-Qualifikation und soll aber zum Saisonfinale gegen Wolfsburg und in Augsburg DEL-Luft schnuppern. Denn das Talent spielt in den Zukunftsplanungen durchaus eine Rolle.