München. .

War es das im Kampf um die Play-offs? Vermutlich ja. Denn im von Münchener Seite als „Neun-Punkte-Spiel“ titulierten Match um Platz zehn zogen die schwachen Roosters trotz einer 2:1-Führung bis zu 51. Minute den Kürzeren. Sie unterlagen beim EHC München mit 4:2 (1:2, 0:0,3:0). Und die übrige Konkurrenz spielte auch nicht für den IEC, der nun sechs Punkte Rückstand auf Platz zehn hat. Allerdings haben die Roosters Protest eingelegt, weil der Treffer zum 3:1 am Ende des zweiten Drittel nicht gegeben wurde.

Wie erwartet mussten die Roosters auf Stürmer Christian Hommel verzichten. Er wurde vom DEL-Disziplinarausschuss wegen eines „zielgerichteten und heftigen“ Checks (ohne Verletzungsfolge) gegen den Kopf des Hamburgers Druval Westcott im Freitag nachträglich für zwei Spiele gesperrt. Außerdem muss er 600 Euro zahlen. Ferner saßen als überzählige Kontingentspieler Keeper Shawn Hunwick sowie Verteidiger Jason Lepine auf der Tribüne.

Innerhalb von zwei Minuten drehte Iserlohn im ersten Drittel die Partie

Das erste Drittel wurde von den Sauerländern schwach geführt. Und so überraschte die 2:1-Führung nach 20 Minuten, und sie war auch unverdient. Denn viel hatten die Gäste nicht zustande gebracht. Einziger Aufreger war nach einer starken Münchener Anfangsphase der Lattenkracher des wieder genesenen Matt Tomassoni (3.). Mehr Offensivgefahr ging von den Sauerländern dann lange nicht aus.

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Somit kam die Führung der Hausherren nicht überraschend. Zehn Sekunden nach Ablauf einer Strafe gegen Lasse Kopitz staubte Lubor Dibelka aus spitzem Winkel und zwei Metern zum 1:0 ab (12.). Es sah nicht gut für den IEC aus, auch nicht in den folgenden Minuten. Denn die IEC-Cracks standen zu weit weg von ihren Gegenspielern, die Abwehr wirkte oft desorientiert.

Und dennoch: Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten drehten sie in der Schlussphase von Drittel eins die Partie. Zwei Sekunden nach Ablauf der umstrittenen Strafe gegen Blake Sloan gelang Kapitän Robert Hock der Ausgleich. Und als Sloan erneut „saß“, legte Michael Wolf auf Tobias Wörle auf, der 47 Sekunden vor dem Wechsel die völlig unerwartete Führung erzielte. Jetzt sah es gut für das Mason-Team aus.

Mit der zweiten Luft ließ München den Roosters im letzten Drittel keine Chance

Mit der Führung im Rücken steigerten sich die Waldstädter im zweiten Spielabschnitt und agierten nun viel sicherer, während die Hausherren zunehmend frustrierter wirkten. Insgesamt entwickelte sich aber ein ereignisarmes Mitteldrittel ohne nennenswerte Chancen. Die beste bot sich Sloan, der aber an Sébastien Caron scheiterte (37.). Der größte Aufreger ereignete sich dann in der Schlusssekunde, als Jeff Giuliano auf Jochen Reimer zufuhr, ihn im zweiten Versuch auch überwand, aber vergebens jubelte. Denn der Treffer war nach Einschätzung der Unparteiischen einen Bruchteil nach Ablauf des zweiten Abschnitts gefallen. Ein Protestgrund! Es blieb also eng, aber es sah noch gut aus.

Und im Schlussdurchgang hielten die Gäste auch zehn Minuten lang den hauchdünnen Vorsprung, brachten aber nicht mehr allzu viel nach vorne zustande. Und so sorgte ein Schlagschuss von Felix Petermann (51.) für die bittere Wende. Denn der Treffer zeigte Wirkung, München bekam die zweite Luft. Ulrich Maurer scheiterte an Caron, doch dann traf Brent Aubin dreieinhalb Minuten vor dem Ende zur Führung. Das war der Knockout. Auch der Versuch, mit einem Spieler mehr zum Ausgleich zu gelangen, misslang. Statt dessen machte Ex-Roosters-Kapitän Bryan Adams die Schmach und die vierte Niederlage in Folge perfekt.