Hamburg. Dank dreier Treffer innerhalb von 93 Sekunden siegten furiose Iserlohn Roosters in Hamburg mit 5:2. Sie festigten am vorletzten Spieltag Platz zwei.

Was war das für eine Supershow der Iserlohn Roosters! In Hamburg sahen die Sauerländer aus der Deutschen Eishockey Liga kurz vor dem Ende der Partie beim Stand von 1:2 schon wie die Verlierer aus, denn so wirklich viel wollte der Mannschaft von Jari Pasanen nicht mehr einfallen, um die Defensive der starken Hanseaten zu knacken. Doch dann traf Nicholas Petersen zum Ausgleich (56.) und leitete damit die wohl furiosesten 93 Sekunden der gesamten Spielzeit ein, an deren Ende völlig konsternierte Hausherren zurück blieben.

Die Hauptakteure des Iserlohner Eishockey-Wahnsinns? Klar: Brooks Macek, der nach dem 1:0 (22.) auch noch das 3:2 erzielte (37.) und eben Petersen, der nur 27 Sekunden später das 4:2 (37.) markierte. Zwei Doppelpacks für ein kleines Eishockey-Märchen.

Nicht nur den mitgereisten Fans gingen nach dem Spiel die Superlative aus. Auch der komplette Trainerstab schien über die Leistung nur noch zu staunen, durch die sich die Roosters am vorletzten Spieltag der Hauptrunde das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale sicherten. Oder besser gesagt: fast der komplette Trainerstab. Denn einer bleib wie gewohnt cool. Jari Pasanen, Iserlohns finnischer Coach. „Das 2:2 ist aus dem Nichts gefallen“, bemerkte er nur knapp. „Danach wurde Hamburg nervös.“

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Platz drei ist dem IEC nach diesem denkwürdigen Abend nun nicht mehr zu nehmen. Und es ist sogar noch mehr drin. Platz zwei und der Heimvorteil im Halbfinale ist aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Berlin schon mit einem Punkt an diesem Sonntag in eigener Halle gegen Köln sicher. Und mit einem Sieg ist sogar Platz eins möglich, Denn während Mike York, der mit seinem Treffer zum 5:2 den Schlusspunkt setzte (59.), und seine Kollegen an der Alster siegten, patzte Spitzenreiter München in eigener Halle nach Penaltys mit 3:4 gegen Wolfsburg.

Roosters-Trainer Jari Pasanen lobt Mathias Lange

Bis zu den Jubelstürmen der Roosters war es freilich ein harter Weg. „Im zweiten Drittel hatten wir Glück, dass wir nicht deutlicher in Rückstand geraten sind. Das war auch dem starken Mathias Lange zu verdanken“, lobte Pasanen seinen Keeper, der sich lediglich zweimal überwinden ließ. Erst traf Garrett Festerling zum 1:1 (39.), dann war Adam Mitchell (47.) zur Stelle und ließ die Freezers jubeln.

Allerdings verging denen die Freude schon bald wieder. Denn wenig später läutete Petersen das unglaubliche Comeback der Roosters ein. (we)