Iserlohn. . Mit einem Sieg gegen Köln können die Iserlohn Roosters am Dienstag aus eigener Kraft die Führung in der Deutschen Eishockey-Liga übernehmen.
Tabellenführer? Wenn nicht jetzt, wann dann? Denn schon seit Wochen haben die Roosters diese sensationelle Perspektive auf dem Schläger. Aber entweder bremsten sie sich selbst auf dem Weg dorthin aus, oder sie wurden, ohne selbst darauf Einfluss nehmen zu können, von Dritten ausgebremst. Das ist diesmal anders. In Köln können sie an diesem Dienstag aus eigener Kraft und ohne den Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz den DEL-Thron erklimmen. „Nur“ ein Sieg trennt sie noch vom Gipfel.
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Mit einem „Dreier“ in diesem Nachholspiel, das die seit dem vierten Spieltag schiefe Tabelle endlich begradigt, ziehen sie an Düsseldorf und Berlin vorbei und können sich als alleiniger Tabellenführer feiern lassen, bei einem Zwei-Punkte-Erfolg stehen sie ebenfalls vorn, dann allerdings punktgleich mit den Eisbären, jedoch mit dem besseren Torverhältnis. „Für uns ist das kein Thema“, gibt sich Trainer Jari Pasanen finnisch kühl. Wirklich nicht? Können die Beteiligten die Aussicht auf Platz eins tatsächlich in aller Sachlichkeit ausblenden? „Natürlich kennt jeder die Situation“, macht Pasanen deutlich, dass die Cracks keinesfalls in einem geschlossenen Kosmos leben und selbstverständlich auch die Tabellenführung in ihrer Vita verbuchen möchten.
Drei Spieler müssen um ihren Einsatz bangen
Das heutige Match ist also nicht nur eines von 52 Hauptrundenspielen. Das gilt für dieses Westderby allerdings ohnehin nie, denn die Duelle zwischen Roosters und Haien sind stets von hoher Emotionalität, auch auf Seiten der Fans, geprägt. Und nach dem verbalen Rundumschlag von Kölns Nationalspieler Moritz Müller erst recht. Dessen Bezeichnung „kanadische 1c-Nationalmannschaft“ für die Roosters hat eine lebhafte Diskussion hervorgerufen und für einige pfiffige Marketingprodukte gesorgt. Diesbezüglich könnte die Tabellenführung weitere Kreationen hervorbringen . . .
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„Wir müssen Topeishockey spielen und defensiv sehr stark sein“, geht Pasanen zum Tagesgeschäft über. Er hat die beiden ersten Spieler der Haie unter ihrem neuen Trainer Cory Clouston studiert und in jedem Spiel Fortschritte beim KEC erkannt. „Sie spielen sehr bissig und ein hartes Forechecking. Am Sonntag waren schon kleine Details besser, und das wird sich gegen uns sicherlich noch steigern“, weiß der Trainer, der Chet Pickard im Tor aufbieten wird, um die schwierige Aufgabe.
Die könnte noch unangenehmer werden, weil einige Spieler angeschlagen sind. In Wolfsburg hat es Brad Ross, Cody Sylvester und Denis Shevyrin erwischt, sie werden am Vormittag testen, ob es geht. Recht gut sieht es beim zuletzt geschonten Dieter Orendorz aus. Aber letztendlich wollen natürlich alle beim Angriff auf die Tabellenspitze dabei sein.