Iserlohn. Ein Mann im Mittelpunkt: Brooks Macek traf beim 7:5-Erfolg der Iserlohn Roosters gegen die Augsburger Panther viermal und ließ sich feiern.
Als er getroffen hatte, schon wieder getroffen hatte, da stand Brooks Macek auf dem Eis. Er wartete auf seine Mannschaftskameraden, die auf ihn zufuhren, um ihn zu feiern. Nach nicht einmal fünf Minuten des zweiten Drittels im Spiel gegen die Augsburg Panther stand fest, dass der Stürmer der Iserlohn Roosters diesen Abend länger in Erinnerung behalten würde. Und während er da stand und wartete wirkte es, als zuckte er kurz mit den Schultern. Als wolle er sagen: Jungs, gebt mir doch die Scheibe, heute ist mein Tag. Es war sein vierter Treffer zum zwischenzeitlichen 5:1. Am Ende gewannen die Sauerländer das Verfolgerduell mit den Panthern mit 7:5 und behalten somit die Tabellenspitze bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz in greifbarer Nähe.
Brooks Macek vertritt Iserlohn beim Deutschland-Cup
Und natürlich feierten die Menschen auf den brodelnden Tribünen nach dem Spiel den Mann mit der Rückennummer 17: Brooks Macek. Einen Treffer hatte der Deutsch-Kanadier in den bisherigen elf Partien der Deutschen Eishockey Liga produziert. Er ist der, der bislang die Vorlagen lieferte, der im Hintergrund arbeitete. An diesem Abend am Seilersee aber war das anders: Macek war der, der es zuende brachte. Er setzte die feinen Vorlagen chirurgisch präzise ins Augsburger Tor wie beim 1:0 (2. Minute) und beim 2:1 (11.); er nahm die herrenlose Scheibe vor dem Tor auf, umkurvte den gegnerischen Torwart und traf wie beim 4:1 (16.); und er zog bei einem Schnellangriff rasend eilig los, schüttelte seinen Gegenspieler spielend leicht ab und schob die Scheibe an den Schonern des Keepers vorbei ins Netz (25.). Dann stand er da mit seiner Pose: Kein Problem, Jungs, ich mache das schon. Am Donnerstag war der Deutsch-Kanadier erstmals in den Kader der Nationalmannschaft berufen worden. Er wird beim Deutschland-Cup (6. - 8. November) Iserlohn vertreten. Macek schien das zu einer besonderen Leistung anzuspornen.
Doch so ganz allein hatte er es aber nun doch nicht gemacht. Vielmehr präsentierte sich Iserlohn über weite Strecken dieses Spiels wie eine Klasse-Mannschaft: schnell auf den Beinen, schnell im Kopf, eiskalt im Abschluss. Luigi Caporusso lieferte zwei Vorlagen für Macek und traf selbst zum 3:1 (12.). Die Vorentscheidung zum 6:2 besorgte Ryan Button mit einem gewaltigen Schlagschuss von der blauen Linie, der das Tor aus der Verankerung zu reißen drohte (38.). Die Augsburger Treffer von Andrew LeBlanc (3.), zweimal Bretton Stamler (32./43.) und zweimal Adrian Grygiel (59./60.) störten die blau-weiße Aufführung nur unmaßgeblich. Marko Friedrich setzte mit dem 7:3 (53.) den Iserlohner Schlusspunkt. Die Kampfähne aus dem Sauerland stricken also weiter an einer Erfolgsgeschichte.
Am Sonntag treten die Roosters in Nürnberg an
Dies soll auch am Sonntag gelingen, wenn das Gastspiel beim Tabellennachbarn Nürnberg Ice Tigers ansteht. Es ist das letzte Spiel, in dem die Roosters auf Ersatz für den schwer an der Schulter verletzten Dylan Wruck verzichten müssen. Brodie Dupont, der schon in den vergangenen beiden Spielzeiten für den IEC spielte, wurde am Freitag vorerst für den Rest der Saison verpflichtet und wird am kommenden Dienstag in der Waldstadt erwartet.
Am Sonntag müssen es also nochmal andere richten. Brooks Macek vielleicht.
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