Iserlohn. Die Tabellenführung haben die Roosters verpasst - für Trainer Pasanen ist auch Platz zwei “eine tolle Bestätigung“ - mit kleineren Wermutstropfen.

Momentaufnahme hin oder her: Die Roosters als DEL-Spitzenreiter nach dem 14. Spieltag, das hätte schon etwas gehabt. Und viel fehlte wahrlich nicht, denn im Spitzenspiel in Nürnberg führten die Sauerländer bis vier Minuten vor Schluss und verloren doch 3:4. „Wäre unser viertes Tor regulär gewesen, hätten wir ganz sicher gewonnen,“ resümierte Trainer Jari Pasanen, dessen Enttäuschung sich aber in Grenzen hielt. „Wir sind Zweiter, und das ist für die Jungs eine tolle Bestätigung ihrer harten Arbeit“.

Aber den Roosters-Coach wurmt es schon, dass am Sonntag nicht die Klasse des Gegners die Partie entschied, sondern Strafzeiten gegen seine Mannschaft. „Die gegen Raymond und Périard waren höchst fragwürdig, und letztlich haben wir in Unterzahl den Ausgleich kassiert.“ Nichts zu rütteln gab es an der Strafe gegen Marko Friedrich in der Overtime, die Nürnbergs Siegtor begünstigte. „Er kennt meine Meinung zu solchen Aktionen, und ich will das jetzt nicht weiter vertiefen“, so Disziplin-Verfechter Pasanen.

Ärger über fragwürdige Strafzeiten in Nürnberg

Unter dem Strich erfüllte die Wochenendbilanz mit vier Punkten seine Erwartungen, und mit der Gesamtleistung seiner Spieler ist er absolut einverstanden. „Am Freitag gegen Augsburg haben wir viel investiert und hätten auch klarer gewinnen können.“ Aber mit dem siebten Tor, so der Coach weiter, sei der Sieg perfekt gewesen, die beiden Gegentreffer in der Schlussphase daher zu entschuldigen. Ihn freut es, dass die Mannschaft aktuell die meisten Treffer in der Liga geschossen hat. „In der letzten Saison haben wir erst in der Endphase so gut getroffen“, sieht Pasanen eine gute Entwicklung.

Wermutstropfen am Freitag war Marcel Kahles Schulterverletzung. Das Ergebnis einer Kernspintomographie liegt noch nicht vor, aber die Knochen, so viel steht schon fest, sind ganz geblieben. Der Youngster wird vorerst aussetzen, während „Neuzugang“ Brodie Dupont an diesem Dienstag beim ersten Eistraining sein Comeback am Seilersee gibt.

Wie Dupont eingesetzt wird, ist noch nicht entschieden

Wie er den Stürmer einsetzt, hat Pasanen noch nicht entschieden. „Ich muss erst ein Bild über seinen Fitnesszustand haben, aber eigentlich hatte er mit der Fitness nie ein Problem.“ Und in der nach dem kommenden Wochenende und den Spielen in Augsburg und gegen Düsseldorf folgenden Länderspielpause lassen sich etwaige Defizite gut aufarbeiten. „Wir haben jetzt noch zwei schwere Spiele und werden weiter nach der Eichhörnchen-Methode versuchen, Punkte zu sammeln“, betont Jari Pasanen. „Der Zehnte liegt ja nur sechs Punkte zurück.“

Dass durch die Dupont-Verpflichtung ein ausländischer Spieler aussetzen muss, wollen die Roosters dem Vernehmen nach vermeiden. Die Kanadier Jason Jaspers und Michel Périard, die schon acht bzw. zehn Jahre in Deutschland sind, wären Kandidaten für einen deutschen Pass. Der knappe Kommentar von Manager Karsten Mende zu diesem Thema: „Dazu sage ich nichts.“