Wolfsburg. .
Jari Pasanens Antwort auf diese Frage ist dreigeteilt. Erst lacht der Trainer der Iserlohn Roosters, dann schweigt er einen bedeutenden Moment, um schließlich mit einer gespielten Portion Ernsthaftigkeit zu sagen: „Manche Geheimnisse gibt man schlicht und einfach nicht preis.“ Kurz nach dem 4:2-Erfolg der Sauerländer bei den Grizzlys Wolfsburg hatte Pasanen von einer noch bevorstehenden „Teambuilding-Maßnahme im Bus“ gesprochen – und die Frage nach Details, nun ja, provoziert.
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Lieber als über die Rückfahrt nach Iserlohn spricht der Trainer allerdings über dritten Sieg seiner Mannschaft in Folge, mit dem sich die Roosters endgültig im oberen Tabellendrittel der Deutschen Eishockey Liga etablierten. 18 Punkte aus den ersten neun Spielen – so einen Saisonstart hatte sich Pasanen zwar gewünscht, aber kaum mit ihm gerechnet.
Es ist der beste der Iserlohner in ihrer DEL-Geschichte. Im vergangenen Jahr und in der Saison 2008/09 holten sie aus den ersten neun Spielen jeweils 17 Zähler. „Der erste Monat ist kein Zuckerschlecken“, sagt der Roosters-Trainer nun vor dem roten Bus mit dem Vereinslogo stehend und ergänzt: „Die ersten sechs, sieben Wochen einer Serie sind knüppelhart.“
Mathias Lange ebenfalls verletzt
So wie die Partie in Wolfsburg „ziemlich hart“ war. Mit der Wut von zwei Niederlagen in Folge, am Freitagabend gingen sie in Mannheim gar mit 3:7 unter, empfingen die Gastgeber ihre Gegner. Das Resultat: Iserlohns Dylan Wruck kugelte sich bereits im ersten Drittel die Schulter aus und droht länger auszufallen. „Eine genaue Untersuchung erfolgt am Montag“, sagt Jari Pasanen – dem die gute Laune plötzlich abhanden kommt.
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Denn nach Wruck kam im zweiten Drittel auch Torwart Mathias Lange nicht mehr zurück auf das Eis, da er einen Schlagschuss auf die Hand bekommen und sich eine starke Prellung zugezogen hatte. „Aber Chet Pickard hat nahtlos an Mathias’ starke Leistung angeknüpft und war eine große Hilfe“, erzählt Pasanen, der dadurch seine an den zurückliegenden Spieltagen praktizierte Rotation zwischen den Pfosten schnell bestätigt sah.
Der Check gegen den Kopf, den sich Wolfsburgs Björn Krupp in der 53. Minute gegen Nick Petersen leistete und der den Stürmer kurzzeitig außer Gefecht setzte, missfiel dem Coach ebenso, allerdings kritisiert er nach der Partie nicht den Gegner, sondern lobt seine Spieler: „Es war echt super, wie die Truppe gekämpft hat“, sagt Pasanen.
Und wie sie spielerisch glänzte. Besonders der Treffer zum 2:0 von Petersen (13.) war in Kombination von Marko Friedrich und Mike York fein herausgespielt. Das 1:0 hatte Cody Sylvester mit seinem ersten Saisontor bereits in der fünften Spielminute erzielt.
Caporusso macht alles klar
Auch durch das 1:2 der Gastgeber (Daniel Widing, 19.) ließen sich die Sauerländer nicht irritieren – 87 Sekunden später stellte Mike York den Abstand wieder her. Als Marco Rosa wieder verkürzte (41.), kam Spannung auf. Erst Luigi Caporusso ließ die Roosters nach seinem Tor zum 4:2 endgültig jubeln.
„Der Sieg und der Saisonstart sind natürlich super“, sagt Pasanen noch, „die Jungs haben sich nicht umsonst gequält.“ Und sich zwei freien Tage verdient. „Ab Mittwoch geht es weiter“, sagt Pasanen – und verabschiedet sich zum „Teambuilding“ in den Bus.