Iserlohn. Rekordbesuch, gesteigerte Einnahmen, gute Perspektive: Auf der Jahreshauptversammlung des IEC gab es viel Positives. Brück: „Wir wollen wirtschaftlich weiter wachsen.“
Solche Rückblenden nimmt ein Vereinschef gerne vor. „Das war wohl unser erfolgreichstes Jahr überhaupt“, betonte Wolfgang Brück, der IEC-Vorsitzende und Roosters-Geschäftsführer, unter Hinweis auf den Zeitraum vom Frühjahr 2014 bis zum Frühjahr 2015, als den Iserlohnern zwei Play-off-Viertelfinalteilnahmen gelangen, zu denen viele spektakuläre Spiele im Hexenkessel am Seilersee gehörten.
Auch interessant
Bei der mit 228 stimmberechtigten (von mittlerweile 1950) Mitgliedern so gut wie noch nie besuchten Jahreshauptversammlung in der Hemberghalle erläuterte der Anwalt in seinem Jahresbericht, dass sogar noch mehr drin gewesen sei und verwies auf das unglückliche Ausscheiden gegen Ingolstadt. „Aber für diese Saison gebührt der sportlichen Leitung ein dickes Lob“, sagte Brück und animierte die Anwesenden zum Applaus für den wie gewohnt abwesenden Manager Karsten Mende. Der Klubchef hob den Imagegewinn durch die Erfolge der Mannschaft hervor und versicherte, dass man sich keineswegs auf dem Erreichten ausruhen werde. „Wir wollen wirtschaftlich weiter wachsen, und ich wünsche mir für die nächste Saison mehr Play-off-Heimspiele.“ Dass man schon jetzt mehr Dauerkarten verkauft hat als in der gesamten letzten Serie und gute Aussichten bestehen, die Sponsorenbasis zu erweitern, stimmt ihn zuversichtlich, dass es mit den Roosters weiter aufwärts gehen kann.
Thema Einbürgerung: Brück wehrt Kritik ab
Auch interessant
Kritisch setzte sich Brück mit dem in einer Fachzeitung erhobenen Vorwurf auseinander, die Roosters setzten auf die Einbürgerung von Kanadiern und vernachlässigten die deutschen Talente. „Wir handeln nach der Gesetzeslage, und dass manche nicht so clever sind wie wir, ist nicht meine Schuld“, sagte Brück und verwies auf das intensive Engagement für den eigenen Nachwuchs, das künftig sogar noch gesteigert werden soll. Die Notwendigkeit betonte auch Bernd Schnieder, der Vorsitzende der Young Roosters. Schließlich könne nur die Umsetzung des Fünf-Sterne-Konzepts des DEB dem Verein einen Startplatz in der DNL1 sichern, der für eine auf die Zulieferrolle für die Profis ausgerichtete Nachwuchsarbeit unerlässlich ist. Um mehr Geld für den Nachwuchs bereitstellen zu können, plant der Vorstand eine Beitragserhöhung zur Saison 2016/17 - von 45 auf 65 Euro pro Jahr für Vollzahler und von 22 auf 35 Euro im ermäßigten Satz.
Auch interessant
Wolfgang Brück warb für den Zuschlag, in dem er auf die Vergünstigungen verwies, die Mitglieder genießen, in der Summe kommen bis zu 78 Euro durch Gratistickets und Preisvorteile zusammen. Und er erwähnte die Beitragshöhe bei anderen DEL-Vereinen. So verlangen etwa die Westrivalen Köln, Düsseldorf und Krefeld zwischen 100 und 120 Euro pro Jahr. Aus der Mitgliedschaft gab es zwar Anregungen, die Erhöhung gestaffelt vorzunehmen oder auf Vergünstigungen zu verzichten, doch die große Mehrheit akzeptierte den Vorstoß der Klubführung. Bei der Abstimmung gab es nur sieben Nein-Stimmen und zehn Enthaltungen.
Für die Verkündung des Kassenberichts war wie immer der 2. Vorsitzende Josef Jost zuständig, der für den IEC mit 27 751 Euro einen um 4 400 Euro geringeren Überschuss als vor einem Jahr aufwies. Der Umsatz wurde aber gesteigert.
IEC steigerte die Einnahmen um 150 000 Euro
Die Zahlen: Einnahmen: 1 131 797 Euro (u. a. Gastronomie 670 050 Euro, Nachwuchs 310 458 Euro, Beiträge 145 335 Euro) - Ausgaben 1 104 046 Euro (u. a. Gastronomie 366 235 Euro, Personal 228 967 Euro, Nachwuchs 413 228 Euro).
Auch interessant
Nur kurz fiel die Fragestunde aus. Diskutiert wurde die Sinnhaftigkeit der Trennung von Foster, Jares und Whitmore, dazu das Auftreten in den Play-offs. „Da sind wir noch zu lieb“, lautete ein Vorwurf aus der Mitgliedschaft. Sehr genau hörte sich Brück den Hinweis auf Probleme bei den Einlasskontrollen an und sicherte die Suche nach Optimierung zu. „Auch wir müssen eben erst lernen, mit größeren Zuschauermassen umzugehen“, verwies er auf den Andrang in den Play-off-Spielen.
Wirklich gravierende Problem mussten nach diesem erfolgreichen Jahr jedoch nicht debattiert werden, so dass viele Anwesenden Josef Josts Einladung zu einem Freigetränk gern annahmen, um den Abend beim gemütlichen Plausch ausklingen zu lassen.
Ehrungen für 20-jährige Mitgliedschaft im Verein