Iserlohn. . Vor dem ersten Play-off-Heimspiel herrscht eine große Unzufriedenheit bei den Iserlohn Roosters. Trainer Pasanen wird taktische Änderungen vornehmen.

Vorfreude auf das erste Play-off-Heimspiel sieht anders aus! Denn wer am Donnerstagmittag das Roosters-Training verfolgte, spürte förmlich die Enttäuschung, aber auch eine große Unzufriedenheit. Trainer Jari Pasanen wirkte sogar ausgesprochen sauer. Dicke Luft?

„Wir müssen einige taktische Änderungen vornehmen“, begründete Pasanen das intensive Training, das nach der langen Rückfahrt und der Ankunft aus Ingolstadt am Morgen um fünf Uhr deutlich länger dauerte als angedacht. Gelacht oder gefeixt wurde kaum. Einige Cracks marschierten anschließend grimmig in die Kabine. Von gelöster Stimmung konnte keine Rede sein. Die 3:4-Auftaktniederlage beim Deutschen Meister hat deutliche Spuren hinterlassen.

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„Ich habe meinen Job nicht gut genug macht“, zeigte sich Pasanen selbstkritisch. Aber zwischen den Zeilen war deutlich zu spüren, dass seiner Meinung nach auch einige Cracks nicht gut genug waren. Dass hatte er ihnen schon nach dem Match in Ingolstadt mit sehr deutlichen Worten klargemacht. „Denn wir sind doch kein Ponyhof.“

Folgenschwere Fehler und mangelnder Einsatz

Er ärgerte sich bei einigen über mangelnden Einsatz, über fehlende Bereitschaft, einen Tick mehr zu geben, und über schlimme, folgenschwere Fehler, wie Sean Sullivans Aussetzer. Der leitete nach dem 2:2 das schnelle, vorentscheidende 2:3 ein. Möglicherweise sei auch die Aufregung ein Grund gewesen. „Einige wollten vielleicht zu viel“, spricht er auch taktisches Fehlverhalten an. Zudem hätten einige Spieler mit dem hohen Tempo Schwierigkeiten gehabt. „Jetzt kennen sie die Intensität“, hofft er auf einen Lerneffekt. Mit Blick auf das erst zwei Wochen zurückliegende Hauptrundenduell glaubt er, dass die Roosters, nachdem sie den Sieg bis neun Sekunden vor dem Ende vor Augen hatten, zu selbstsicher gewesen seien. „Aber dieses Spiel war brutal schnell und wir waren so schlecht“, ärgert sich Pasanen über die vergebene Chance, denn der Meister sei schlagbar gewesen.

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Was aber bedeutet das nun für Spiel zwei der Serie in dem restlos ausverkauften Hexenkessel am Seilersee? Personell gibt es zwei Veränderungen. Marko Friedrich startet nach seiner Fußverletzung sein Comeback. Hält sein Fuß jedoch der Wettkampfbelastung stand? „Training und Spiel sind schließlich zwei Paar Schuhe“, warnt Pasanen vor zu großen Erwartungen an den Stürmer, der bei der Wahl zum besten Neuling der Saison knapp hinter seinem Teamkollegen Dylan Wruck ins Ziel kam.

Dupont nicht dabei

Nicht dabei ist Stürmer Brodie Dupont. „Unterkörperverletzung“, lautet die knappe Erklärung des Coaches, weil man sich über Details nicht mehr äußern will. Ob es tatsächlich nur eine Verletzung des Stürmers ist? Dupont gehörte jedenfalls beim 3:4 in Ingolstadt zu den ganz großen Enttäuschungen und dürfte deshalb, selbst im gesundem Zustand, schlechte Karten haben. Angeschlagen ist zwar Cody Sylvester, aber der hatte die Zähne zusammengebissen und mit seiner Angriffsreihe in Ingolstadt für positive Akzente gesorgt.

„Ich freue mich sehr für unsere Fans“, beantwortet Pasanen die Frage nach seinem Empfinden vor diesem ersten Heimspiel dieser Play-off-Serie. Er selbst aber sei zunächst nur auf die Vorbereitung auf das Spiel fokussiert, denn eine vergleichbare Vorstellung wie am Mittwoch kann sich das Team nicht leisten, soll die durchaus vorhandene Chance auf eine Überraschung gegen den Meister gewahrt bleiben