Iserlohn. . Roosters-Kapitän Mike York fiebert dem Playoff-Viertelfinale entgegen. Im Interview spricht er unter anderem über die Verletzung, die ihn im vergangenen Jahr zum Zuschauen zwang.

Er hat 579 Spiele in der NHL unter anderem für die Rangers und die Islanders aus New York sowie für die Edmonton Oilers absolviert, er hat 2002 mit dem US-Eishockey-Team olympisches Silber geholt und war bislang 235 Mal in der DEL für die Roosters aktiv: Mike York ist in der internationalen Eishockeyszene ein Topspieler. Nun fiebert der 37-jährige IEC-Kapitän dem Playoff-Viertelfinale gegen Meister Ingolstadt entgegen.

Sie sind ein sehr erfahrener Akteur. Spüren Sie trotzdem, dass nun etwas Besonderes beginnt?

Mike York: Natürlich. Es ist einfach aufregend, ein tolles Gefühl. Man spürt die besondere Atmosphäre. Das war in der letzten Woche, als wir Pause hatten, noch nicht so, aber jetzt ist das etwas ganz Spezielles. Draußen wird das Wetter schön, das ist jetzt Playoff-Zeit.

Vor einem Jahr mussten Sie im Viertelfinale wegen einer Verletzung zuschauen.

York: Ja, leider. Das war absolut frustrierend für mich.

Die Fußverletzung wirkt noch in diese Serie hinein. Wie fühlen Sie sich gesundheitlich?

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York: Es geht mir gut. Aber das hat wirklich lange gedauert, ein Jahr lang. Aber ich habe keine großen Probleme und keine Schmerzen.

Was bedeutet das für Ihre Zukunft?

York: Ich möchte auch in der nächsten Saison weiter Eishockey spielen. Es gibt auch einige Anfragen, Iserlohn ist natürlich eine Option. Aber es ist jetzt nicht die Zeit für solche Gespräche.

Als Sie sich 2005 nach dem NHL-Lockout aus Iserlohn verabschiedeten, haben Sie eine Rückkehr nicht ausgeschlossen. War das zu jenem Zeitpunkt nicht nur eine freundliche Aussage?

York: Ich habe das damals tatsächlich ehrlich gemeint. Die Menschen in Iserlohn waren so begeisterungsfähig, wir haben uns hier wirklich richtig wohl gefühlt. Das war eine große Erfahrung. Ich mag es, in einer kleinen Stadt zu leben. Und als ich dann zurückkam, war es für mich leichter, weil ich Karsten Mende und Trainer Doug Mason schon kannte.

Seit 2011 sind Sie wieder in Iserlohn. Ist das fast schon so etwas wie eine zweite Heimat?

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York: Wir fühlen uns hier sehr heimisch. Meine Tochter, die in Kürze sechs Jahre alt wird, spricht schon sehr gut Deutsch, das finde ich für ihre Zukunft sehr wichtig. Und wir haben auch schon Freunde abseits des Eishockeys gewonnen. Allerdings halten sich meine Deutschkenntnisse noch in Grenzen, das ist bei meiner Frau anders.

Sie waren eine Zeit lang Nachbar von Mathias Grothe, dem Trainer der NOMA-Basketballer. Die stehen nun zeitgleich mit den Roosters in den Play-offs.

York: Das ist doch für die Stadt eine tolle Sache.

Wann haben Sie daran geglaubt, dass die Play-offs für die Roosters machbar sind?

York: Das haben wir schon vor der ersten Länderspielpause realisiert, weil wir keine Negativserien hatten. Wir haben gute neue Spieler bekommen und wollten unter die Top Sechs.

Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft von jener der letzten Serie?

York: Es gibt keine großen Unterschiede. Aber man sollte das auch nicht vergleichen. Unsere Mannschaft hat viel Energie, wir arbeiten sehr hart, haben aber trotzdem viel Spaß.

Wie beurteilen Sie den Gegner Ingolstadt?

York: Ingolstadt ist eine gute Mannschaft. Die Spiele in dieser Saison sind alle sehr knapp verlaufen, es waren schnelle Begegnungen. Ich bin zuversichtlich. Und sollten wir das erste Spiel verlieren, vergessen wir das sofort und versuchen es dann erneut. Ich glaube fest an das Erreichen des Halbfinales.