Nürnberg. Bei einer Mannschaft antreten zu müssen, die gerade den Trainer gewechselt hat, ist selten ein Vergnügen. Das erlebten die Roosters in Nürnberg (1:5).

Bei einer Mannschaft antreten zu müssen, die gerade den Trainer gewechselt hat, ist selten ein Vergnügen. Das erlebten die Roosters in Nürnberg. Denn die Ice Tigers hatten sich nach der 2:3-Niederlage am Freitag in Köln von Tray Tuomie getrennt und Sportdirektor Martin Jiranek zum Chef an der Bande gemacht - mit Erfolg. Die Franken wirkten wie verwandelt und ließen den Sauerländern keine Chance.

Besser konnte den Gastgebern der Start in diese Partie gar nicht geraten. Gleich im ersten Angriff setzte Ehlitz Reinprecht gut in Szene, und der vollstreckte. 14 Sekunden waren da gespielt. Und die Ice Tigers machten weiter enormen Druck, in den ersten Minuten kamen die Sauerländer kaum einmal bis ins gegnerische Verteidigungsdrittel. Bei den Gästen stand Collin Danielsmeier wieder im Team, der den am Freitag angeschlagenen Marko Friedrich ersetzte.

Bei aller Dominanz erarbeiteten sich die Nürnberger aber nur wenigen ganz klare Einschussmöglichkeiten - wie für James, als Mathias Lange stark parierte (7.). Das erste Powerplay der Gäste sorgte anschließend nur für wenig Gefahr, und als dann Reinprecht auch das 2:0 markierte (11.), sah es nicht gut aus. Doch die Iserlohner fingen sich allmählich, arbeiteten sich in diese Partie hinein und waren spätestens nach 15 Minuten wieder mittendrin. Derek Whitmore kam über die linke Seite, passte vor das Tor, wo Keeper Jenike die Scheibe abprallen ließ. Alex Foster war zur Stelle und verkürzte. In einem weiteren Powerplay der Roosters besaß Jonas Liwing eine gute Schusschance, aber unter dem Strich ging die Nürnberger Führung wegen der starken Anfangsphase in Ordnung.

Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Hausherren mit viel Schwung und hatten fortan alles im Griff. Die Roosters setzten zwar einige Nadelstiche (Brooks Macek, 23. oder Nick Petersen, 33.), aber das Geschehen bestimmten die Franken. Nach 24 Minuten verhinderte Mathias Lange Reinprechts dritten Treffer, und während eines Powerplays hatte dieser noch zweimal das 3:1 auf dem Schläger. Das fiel dann in der 28. Minute durch eine starke Einzelleistung von Reimer. Er tankte sich durch und donnerte den Puck aus eigentlich ungünstigem Winkel ins Eck. Nürnberg bestritt dieses Drittel mit einer Intensität, die man bei der Mannschaft wochenlang vermisst hatte. Und dagegen taten sich die Roosters ziemlich schwer.

Pasanen schickte Debütant Dshunussow zwischen die Pfosten

Dem Gesetz der Serie folgend hätte es im Schlussabschnitt eigentlich noch einmal spannend werden müssen, denn die letzten sechs Duelle zwischen beiden Teams endeten in Nürnberg mit einem Tor Unterschied. Doch im Blickpunkt stand zunächst ein Debütant. Trainer Jari Pasanen schickte Daniar Dshunussow für den guten Lange zwischen die Pfosten, der allein im zweiten Drittel 16 Schüsse bekommen hatte und offenbar verschnaufen sollte.

Dshunussow wirkte gleich sehr präsent, parierte gut gegen Locke und Eriksson. Aber das half nicht weiter, weil Derek Whitmore (45.) und wenig später Nick Petersen die Chance zum Anschluss verpassten. Ein 3:2 hätte Nürnberg möglicherweise verunsichert. Aber die Roosters fanden an diesem Tag einfach nicht zu ihrem gewohnten Spiel, und als Jaspers nach 52 Minuten das 4:1 markierte, war alles gelaufen. Den Schlusspunkt setzte Ehlitz mit einem abgefälschten Schuss, beide Male war Dshunussow chancenlos. So wie die Mannschaft in diesen 60 Minuten.