Iserlohn. . IEC-Coach Jari Pasanen fordert von seiner Mannschaft eine Rückkehr zu konzentriertem Defensivspiel. Um die Roosters sorgt er sich nicht, wohl hingegen um seine Nummer 16, Jeff Giuliano, auf den weiterhin verzichtet werden muss.

Vier Niederlagen in Folge hat es für die Roosters in dieser Saison noch nicht gegeben. Und wäre da nicht das 2:3 nach Verlängerung ausgerechnet beim Schlusslicht Straubing gewesen, das allerdings zuvor schon mit einem Sieg in Hamburg hatte aufhorchen lassen, wäre die Wahrnehmung wohl weniger negativ gewesen. Muss man sich Sorgen um die Roosters machen?

„Nein, muss man nicht“, sagt Trainer Jari Pasanen. Zumal er die Schwachpunkte analysiert und sie den Spielern schon am Montag per Videostudium und Einzelgesprächen präsentiert hat. „Blöde Fehler gegen eine Topmannschaft“, führt Pasanen beispielsweise nach dem 3:5 gegen Ingolstadt an und meint damit individuelle, ungewohnte Abwehrschnitzer. Defensivschwächen seien auch in Straubing ein Grund gewesen. „Ein Tick zu offensiv“, führt Pasanen an. „Dann verlieren wir die Struktur und ermöglichen dem Gegner Chancen“, fordert er absolute taktische Disziplin.

Aber in Straubing hat er noch weiteres Manko ausgemacht, das bislang kein Thema war. „Zum ersten Mal haben einige Spieler gedacht, dass wir sowieso gewinnen. Sie sind nicht mit einer Topeinstellung ins Match gegangen“, übt er Einzelkritik, ohne ins Detail zu gehen. Das habe sich im Zweikampfverhalten oder durch Fehlpässe bemerkbar gemacht. „So darf man nicht ins Spiel gehen.“ Pasanen will aber nicht ausdrücken, dass die Spieler zu faul sind. „Im Gegenteil: Sie wollen zu viel. Aber dadurch verlieren wir unsere Struktur.“ Weniger sei also mehr, weniger „spekulieren“, dafür abwartender, geduldiger spielen.

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Kritik am Überzahlspiel teilt der Coach nicht. Dabei verweist er auf das gute Unterzahlspiel nahezu aller Gegner, aber auch darauf, dass die Roosters gegen die starken Ingolstädter immerhin zweimal mit einem Mann mehr erfolgreich waren. „Deswegen verlieren oder gewinnen wir nicht.“ Beim Spiel Fünf gegen Fünf seien die Hebel anzusetzen, und hier vor allem bei der Defensivarbeit aller Mannschaftsteile. Eine mögliche Konsequenz: Richard Jares wird etwas kürzer treten, der nach seinem ordentlichen Comeback nach einer Knieverletzung in ein kleines Loch gefallen ist.

Die "16" klagt noch über Kopfschmerzen

Ob es auch am Ausfall von Jeff Giuliano liegt? Der zum Abwehrspieler umfunktionierte Stürmer bildete mit Jonas Liwing eine Defensivbank. Nach seinem Ausfall mussten jedoch alle Blöcke umgestellt werden. Mit einem Einsatz der „16“ ist aber wohl vorerst nicht zu rechnen, er klagt immer noch über Kopfschmerzen.

Gerade in der nun beginnenden Phase wiegen Ausfälle besonders schwer. Denn jetzt geht es Schlag auf Schlag. Mit dem Heimspiel gegen Schwenningen am Freitag beginnt eine Serie von elf Spielen in 26 Tagen, mit den englischen Wochen rund um den Jahreswechsel kommen die Roosters bis zum 11. Januar auf 16 Spiele in 38 Tagen.