Düsseldorf. . 100 Tage dauert es noch, bis die Düsseldorfer EG zum Winter Game gegen die Kölner Haie antreten. Am Mittwoch wurde aber schon mal das erste Bully gespielt. Die Kulisse, die das Stadion von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf bietet, hinterließ bei einigen Spielern mächtig Eindruck.

Auge um Auge, Puck um Puck. Wie Footballer wirkten die Eishockeycracks in voller Montur, als gestern das obligatorische erste Bully gespielt wurde. Etwas unbeholfen und unsicherer als sonst auf dem glatten Untergrund, schritten die Akteure auf ihren Kufen über den Rasen, auf dem sonst Fußball-Zweitligist Fortuna seine Heimspiele austrägt. In exakt 100 Tagen steigt in der Stockumer Arena jedoch das 2. DEL Winter Game zwischen der DEG und den Kölner Haien. Das erste Duell ging dabei dank Kapitän Daniel Kreutzer an die Rot-Gelben – hielt er dem ansonsten vom Wiegen vor Profiboxkämpfen obligatorischen Blickkontakt-Duell länger stand als sein Gegenüber John Tripp.

„Jetzt, wo man das erste Mal die Treppen ins Stadion hochgelaufen ist, kann man sich die Atmosphäre vorstellen, wenn es erst richtig voll ist“, betont der Kölner Stürmer Moritz Müller. Auch für DEG-Defender Tim Conboy wird es eine neue Erfahrung sein. „Ich habe mal vor 20.000 Zuschauern gespielt“, erzählt der Verteidiger und blickt die Ränge hinauf. „Aber das hier wird noch zwei Nummern größer. Und natürlich wollen wir Köln schlagen.“

Hoher Besuch in der Kabine

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Torjäger Andreas Martinsen hat noch nie in einem solchen Stadion oder auch nur vor einer annähernd so großen Kulisse gespielt. „So ein großes Stadion haben wir in Norwegen überhaupt nicht“, sagte er. „In unser größtes Fußballstadion in Oslo gehen vielleicht 30.000 Zuschauer.“ Ein ganz besonderer Höhepunkt wird es jedoch für DEG-Eigengewächs Daniel Kreutzer. „Für Deutschland ist es das größte Derby, das es gibt. Dass das Winter Game in meiner Heimatstadt ausgetragen wird, und dann auch noch gegen Köln, das ist einfach nicht zu toppen. Im Moment stehen natürlich noch die normalen Liga-Spiele im Vordergrund“, betont der Kapitän, bei dem auch gestern noch die Erleichterung ob des 4:3-Erfolgs nach Penaltyschießen über Nürnberg nachwirkte.

„Jeder weiß, wie wichtig der Sieg nach dem schlechten Spiel am Sonntag war. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und in der Defensive nichts anbrennen lassen. So müssen wir weitermachen“, bekräftigt Kreutzer.

DEG hat gezeigt, dass sie zurückkommen kann

Wie wichtig der zweite Saisonerfolg nach fünf teils hohen Pleiten wirklich war, zeigte eine Geste nach der Partie. Hoher Besuch war zu Gast in der DEG-Kabine. Die Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg traten mit Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus nach der Schlusssirene vor die Mannschaft. „Sie haben uns beglückwünscht und gesagt, dass sie stolz auf uns sind“, erklärt Kreutzer.

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Der Druck lastete schwer auf den Schultern der Cracks, aber auch von Cheftrainer Christof Kreutzer. „Ich bin stolz, dass wir gezeigt haben, dass wir nach einem schlechten Spiel zurückkommen können. Mit einem starken ersten Drittel, was zuletzt nicht immer der Fall war. Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen, müssen diesen aber natürlich immer wieder bestätigen“, frohlockte der 47-Jährige.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Stürmer Alexander Thiel: „Wenn wir die gleichen Fehler wie zuvor im nächsten Spiel wieder machen, bringt uns dieser Erfolg jetzt aber überhaupt nichts!“