Düsseldorf. DEG-Stürmer Niki Mondt gibt sich nach dem 4:8-Debakel in Schwenningen selbstkritisch, ohne dabei Gründe benennen zu können. Verletzungen sollen jedoch keine Ausrede dafür sein, dass nicht mal ein Punkt im Schnitt aus den Partien geholt wurde.

Maximal neun Zähler sind noch möglich. Doch schon jetzt steht fest, dass die laufende Saison die schlechteste Spielzeit in der Deutschen Eishockey-Liga in der Vereinsgeschichte der DEG wird. Selbst bei der optimalen Ausbeute in den letzten Partien kommen die Rot-Gelben nicht an ihren bisherigen Minuswert aus dem Vorjahr mit 49 Punkten ran – und werden erneut abgeschlagenes Schlusslicht.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Das Verletzungspech ist dabei sicherlich nicht aus den Augen zu lassen, ereilte es Stürmer Ashton Rome bereits in der Vorbereitung mit einer Schultereckgelenkssprengung bis hin zum Halswirbelbruch bei Kapitän Daniel Kreutzer und dem Lendenwirbelbruch von Verteidiger Corey Mapes. In der Spitze fehlten dem achtmaligen Deutschen Meister zehn Spieler. Dennoch war im zweiten Jahr zudem auch kein rechter Fortschritt zu erkennen.

Mondt übt sich in Galgenhumor

In Schwenningen sollte eigentlich noch einmal der Angriff auf den Vorletzten gestartet werden – was mit einer 4:8-Niederlage bekanntlich gründlich misslang. „Das können wir nun wohl abhaken“, übte sich Routinier Niki Mondt in Galgenhumor. Wirkliche Gründe konnte der Angreifer für die Gegentorflut jedoch nicht benennen. „Eigentlich hatten wir gut angefangen. Aber auf einmal war jeder Schuss drin. Da hat einiges in der Abwehr zu wünschen übrig gelassen“, betonte Mondt selbstkritisch.

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Im Vorjahr hatte die DEG mit Calle Ridderwall als Tabellenletzter immerhin noch den DEL-Topscorer in ihren Reihen. Sein Abgang sowie der von Travis Turnbull, der bekanntlich vor einer Rückkehr stehen soll, konnten nicht kompensiert werden. Dabei hatten der degradierte Manager Walter Köberle und (Noch-)Trainer Christian Brittig vor der Spielzeit verkündet, den Kader punktuell zu verstärken – zu diesem Zweck wurden sogar zwei Ausländerlizenzen an die Torhüter vergeben.

Dennoch stellt die DEG mit 175 Gegentoren die Schießbude der Liga. Dabei machte Keeper Bobby Goepfert erneut einen guten Job zwischen den Pfosten und erhielt durch Back-up Stefan Ridderwall zeitweise Verschnaufpausen.

Punkteschnitt klar verfehlt

„Ziel sollte es eigentlich immer sein, im Schnitt einen Punkt aus den Partien mitzunehmen. Das haben wir im Vorjahr knapp verpasst, diese Saison hingegen deutlich. Da dürfen auch nicht nur die vielen Verletzungen als Ausrede herhalten“, fordert Niki Mondt. Denn bislang holte die DEG gerade einmal 0,77 Zähler im Durchschnitt. Zu deutlich fehlte die Durchschlagskraft im Angriff. 94 Treffer produzierte die Abteilung Attacke lediglich.

Für die kommende Spielzeit gilt es, wieder einen konkurrenzfähigen Kader zusammen zu basteln, der um die Play offs mitkämpfen kann. Ein drittes Jahr wird das Prinzip des selbsternannten „geilsten Tabellenletzten aller Zeiten“ nicht funktionieren. Deutsche Nachwuchsspieler in den Profi-Kader einzubauen ist ein löbliches Ziel, jedoch fanden sich, auch durch Verletzungen, zu wenig Routiniers im Team, die den Nachwuchs führen konnten. Doch fehlen derzeit noch Manager und Trainer für die neue Spielzeit in der Führungsetage, um dieses Ziel personell in Angriff zu nehmen.