Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG triumphierte am Freitagabend mit 2:1 im Penalty-Krimi beim Tabellenzweiten in Nürnberg und sorgte für den Paukenschlag des 23. Spieltags. Der schwedische Torhüter Stefan Ridderwall überragte. Niki Mondt verwandelte alle drei Alleingänge.

Als Niki Mondt nach seinem dritten verwandelten Penalty jubelnd abdrehte, gab es an der Spielerbank der DEG kein Halten mehr: In einem Knäuel aus gelben Trikots und roten Hosen fielen sich die Eishockeycracks des Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ausgelassen in die Arme. Der angestaute Frust von zuvor acht Niederlagen in Folge entlud sich gestern Abend um kurz nach 22 Uhr in der Arena am Nürnberger Frankenstadion in ungeahnte Leichtigkeit. Mit einem 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen beim Tabellenzweiten Nürnberg Ice Tigers sorgte die DEG für den Paukenschlag des 23. Spieltags.

Die erneut ohne sechs Stammspieler angetretenen Düsseldorfer hatten mit Niki Mondt, der bei allen drei Penaltys seine ganze Routine von 35 Jahren ausspielte, sowie dem überragenden Torhüter Stefan Ridderwall die Trumpfkarten auf ihrer Seite und landeten einen nicht für möglich gehaltenen Erfolg.

Strafe nach 15 Sekunden

Vor dem Krimi-Entscheid im Penaltyschießen agierten die Hausherren erwartungsgemäß druckvoll. Begünstigt durch Niki Mondts Blitz-Strafe nach gerade einmal 15 gespielten Sekunden. Doch die vor allem in den ersten sieben Minuten fast ausnahmslos ins eigene Drittel gedrängte DEG hielt dem fränkischen Dauerdruck stand. Nicht zuletzt dank Torhüter Stefan Ridderwall. Es dauerte einige Minute, ehe sich die Gäste aus der Umklammerung befreien und selbst erste Akzente setzen konnten. Nach dem ersten Nürnberger Angriffswirbel und mit zunehmender Spielzeit agierte die DEG mutiger, kam nach einer Viertelstunde im ersten Überzahlspiel des Abends zu ihren ersten Chancen.

Auffällig bei den Franken: Immer wieder setzten die Tigers gegen DEG-Keeper Ridderwall nach, obwohl dieser die Scheibe bereits sicher hatte. Marc Zanetti sah sich das Treiben nicht lange mit an und knöpfte sich Marco Pfleger vor, der wieder einmal gegen Ridderwall nachgesetzt hatte.

Daniel Fischbuch an den Außenpfosten (22.) und Eric Stephan im Solo (26.) vor Nürnbergs etatmäßiger Nummer zwei Andreas Jenike vergaben die bis zu diesem Zeitpunkt größten Chancen der Gäste.

Die Defensive der Düsseldorfer setzte sich gegen das rasante Nürnberger Tempospiel fast 28 Minuten lang erfolgreich zur Wehr. Bis Fredrik Eriksson nach einer Co-Produktion der beiden Ex-Düsseldorfer Evan Kaufmann und Connor James zuschlug. Gegen den abgefälschten Schuss war auch DEG-Keeper Ridderwall machtlos. Doch der Schwede und seine Vorderleute steckten nicht auf und gaben sechs Minuten später die passende Antwort: Ashton Rome schickte den Puck von der blauen Linie zu seinem ersten Saisontor und dem Ausgleich mit Ur-Gewalt auf die Reise. Und kurz darauf einen Luftkuss zu Nürnbergs „Sünder“ Yan Stastny auf die Strafbank hinterher. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren die fränkischen Raubkatzen gereizt, bissen sich jedoch auch in ihrer zehnminütigen Schlussoffensive, in der Verlängerung sowie dem Penaltyschießen an Stefan Ridderwall im DEG-Tor die Zähne aus.

DEG: Ridderwall; Noske, Hotham; Klingsporn, Paris; Mapes, Zanetti; Rome, Mondt, Daxlberger; Strodel, Fischbuch, Preibisch; Calovi, Neugebauer, Stephan.

Tore: 1:0 (27:46) Eriksson (Kaufmann, James), 1:1 (33:39) Rome (Mondt), 1:2 (60.+1) Mondt (entscheidender Penalty).

Zuschauer: 4856.

Schiedsrichter: Vogl/Zehetleitner.

Strafmin.: Nürnberg 6, DEG 14.

Beste DEG-Spieler: Ridderwall (5 Punkte), Mondt (3), Rome (1).