Düsseldorf. In 22 Sekunden das Spiel aus der Hand gegeben, zwei verletzte Spieler, Rutsch auf den letzten Tabellenplatz: Für die Düsseldorfer EG hätte es bei der 3:4-Heimniederlage gegen die Iserlohn Roosters kaum schlechter laufen können. Lichtblick am Rande: Ashton Rome gab sein Comeback.

Aus der neuntägigen Länderspielpause gab es für die DEG am Dienstagabend ein rundum bitteres Erwachen: Binnen 22 Sekunden die Führung und einen möglichen Sieg aus der Hand gegeben, auf den letzten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga abgerutscht und mit Bernhard Ebner sowie Jari Neugebauer zwei (schwer) verletzte Spieler im Krankenhaus.

Die in der Addition der Nackenschläge rundum bittere 3:4 (2:1, 1:1, 0:2)-Niederlage gegen die Iserlohn Roosters wog doppelt-dreifach schwer und überschattete das Comeback von Ashton Rome, der sich mit zwei Scorerpunkten gut einführte.

„Die Sorgen gehen weiter“, seufzte DEG-Cheftrainer Christian Brittig, dessen Team in der Schlussphase bei 3:2-Führung von den Iserlohnern Giuliano und Raymond binnen 22 eiskalt erwischt wurde. Da passte es ins Bild, dass Drew Paris sieben Sekunden vor dem Ende mit seinem Rückhandschuss an den linken Pfosten am Ausgleich und einer möglichen Verlängerung scheiterte.

Comeback für Ashton Rome

Während Bernhard Ebner, am Wochenende noch im Nationaldress beim Deutschland-Cup, nach einem Zusammenprall in der 27. Spielminute mit Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, feierte ein anderer Schulter-Patient ein viel umjubeltes Comeback.

Ashton Rome, mit Sonderapplaus empfangen und immer wieder mit Sprechchören der Fans gewürdigt, zeigte bei zwei Torvorlagen, dass er in den 74 Tagen seit seiner Verletzung nicht an Offensivqualität eingebüßt hat. Letzte Restzweifel, ob das Gelenk bereits wieder harten DEL-Ansprüchen gewachsen ist, räumte Rome gleich in den ersten Spielsekunden mit zwei wuchtigen Bandenchecks hinter dem Iserlohner Tor aus. Im Duell zwei der besten Powerplay-Mannschaften der DEL bekamen die Sauerländer von der DEG die erste Überzahl „geschenkt“. Die Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis fiel besonders bitter ins Gewicht, als Mike York den zentimetergenauen Pass durch die Gasse von Martin Sertich per Einschieber am linken Pfosten nach sechseinhalb Spielminuten zur Führungder Gäste nutzte.

Auch interessant

Die DEG antwortete nur vier Minuten später prompt. Romes satten Schlagschuss konnte Iserlohns Torsteher Ersberg zwar noch parieren, war beim Nachschuss von DEG-Teamkapitän Daniel Kreutzer zum 1:1 allerdings machtlos. Kurz nach dem Ausgleich kochten die Gemüter über, als Mike York DEG-Verteidiger Marc Zanetti vor dessen Bank in die Bande wuchtete (12.). Während für den Schützen des Iserlohner Führungstreffers der Arbeitstag mit Spieldauerstrafe vorzeitig beendet war, schlug die DEG auch in ihrer zweiten Überzahl des Abends zu. Ebners Schlagschuss gab Teamkapitän Kreutzer die entscheidende Richtungsänderung zur 2:1-Führung (16).

Erste Scorerpunkte für den Comebacker

Ashton Rome, der sich bei beiden Treffern seine ersten Scorerpunkte verdiente, hatte danach auch sein erstes Saisontor auf dem Schläger: Kreutzer legte trickreich durch die eigenen Beine auf den Kanadier zurück, dessen Geschoss Iserlohns Schlussmann gerade noch mit der rechten Schulter über das Gehäuse lenkte. Besser machte es Michael Wolf. Das Tor zum Ausgleich des Nationalmannschaftskapitäns war eine exakte Kopie des Iserlohner Führungstreffers. Nicht nur wegen der identischen Vorbereiter. Nach Hothams erneutem Führungstor trotzte die DEG lange Zeit ihren Ausfällen. Bis zur 55. Spielminute und dem bitteren Iserlohner Doppelschlag.