Straubing. In der Deutschen Eishockey-Liga landete die Düsseldorfer EG am Freitagabend in Straubing den höchsten Saisonsieg. Und gab das Tabellenschlusslicht gleich an die Tigers aus Niederbayern ab. Früh im zweiten Drittel führten die Landeshauptstädter bereits mit 3:0.

Der Eishockey-Himmel liegt für die DEG spätestens seit gestern Abend definitiv in Niederbayern. Das blau-weiße (Sponsoren-)Schild mit der Aufschrift „Himmel der Bayern“, welches in luftiger Höhe an Nord- und Südseite über der Straubinger Eisfläche hängt, hätte man am Freitagabend auch getrost in rot-gelb lackieren können. Mit einem 6:2 (1:0, 3:2, 2:0)-Erfolg bei den Straubing Tigers gab die DEG die Rote Laterne in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ab und landete ihren höchsten Saisonsieg.

Wie gut würde es den Düsseldorfern gelingen, den Straubinger Paradesturm an die kurze Leine zu legen? Laurent Meunier, Carsen Germyn und Blaine Down, mit 44 Abschlüssen schießwütigster DEL-Spieler, zeichneten sich für acht der letzten zehn Straubinger Treffer verantwortlich und brachten es in der Englischen Woche zusammen auf stolze 19 Scorerpunkte. Gestern Abend sollte dank einer starken DEG-Defensive und einem aufmerksamen Stefan Ridderwall kein weiterer Punkt hinzukommen.

Auf den fünfminütigen Anfangswirbel der Niederbayern hatte die defensiv gut stehende DEG die beste Antwort parat: Drew Paris erwischte mit dem ersten Torschuss der Partie nach knapp fünf Minuten Tigers-Schlussmann Jan Guryca eiskalt. Mit dem Schlenzschuss des Verteidigers zum 1:0 im Rücken agierte die DEG mutiger.

Zudem spielten Rot-Gelb zwei Überzahlsituationen in die Hände, auch wenn die Truppe von Cheftrainer Brittig daraus zunächst kein Kapital schlagen konnte.

Dritte Überzahl führt zum 2:0

Knapp zweieinhalb Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als die DEG schließlich im dritten Überzahlspiel des Abends zuschlug: Ken-Andre Olimb staubte im Nachsetzen zum 2:0 ab. Nur vier Zeigerumdrehungen später erhöhte Andrew Hotham nach feiner Körpertäuschung zum 3:0 und beendete gleichzeitig zunächst den Arbeitstag von Straubings Torhüter Jan Guryca, der entnervt für Jason Bacashihua Platz machte – im Schlussdrittel aber wieder im Tor stand.

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Sein zwischenzeitlicher Stellvertreter hatte sich seinen Arbeitsplatz zwischen den Torpfosten gerade erst eingerichtet, als Justin Bostrom seinen Schläger in einen satten Schlagschuss von Bernhard Ebner hielt und zum 4:0 abfälschte. DEG-Cheftrainer Christian Brittig lüftete zufrieden grinsend schon einmal die dicke Daunenjacke. Hatte dabei zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht Rene Röthke am linken Pfosten und Andy Canzanellos Schlenzer aus spitzem Eck in den rechten Winkel auf dem Zettel, die noch vor dem finalen Drittel auf 2:4 verkürzten (32./34.).

Die Straubinger Bemühungen für einen weiteren Anschlusstreffer konterte die DEG zu Beginn der finalen 20 Minuten ihrerseits mit einsatzfreudigem Offensivspiel. Martinsen, Bostrom und auch Olimb lieferten sich entlang der Banden einsatzfreudige Duelle. Martinsens Abstauber zehn Minuten vor dem Ende war bereits die Vorentscheidung zugunsten einer spielfreudigen DEG, die 62 Sekunden vor dem Ende durch Olimb ins leere Tor den Schlusspunkt unter einen starken Auftritt setzte.

Pech für die DEG: Jonas Noske musste nach einem schweren Bandencheck ins Krankenhaus, wo eine Platzwunde am Kinn genäht werden musste und eine Gehirnerschütterung festgestellt wurde.

Das Spiel in der Statistik

DEG: Ridderwall; Paris, Hotham; Zanetti, Mapes; Ebner, Noske; Kreutzer, Martinsen, Olimb; Long, Bostrom, Calovi; Mondt, Neugebauer, Daxlberger; Strodel, Preibisch, Fischbuch.

Tore: 0:1 (4:49) Paris (Long, Ebner), 0:2 (23:19) Olimb (Zanetti, Kreutzer/5-4-Überzahl), 0:3 (26:38) Hotham (Kreutzer, Zanetti), 0:4 (30:03) Bostrom (Ebner, Long), 1:4 (31:02) Röthke (Kramer, Beaudoin), 2:4 (33:06) Canzanello (Kramer, Brandt), 2:5 (50:24) Martinsen (Fischbuch, Ebner), 2:6 (58:58) Olimb (Kreutzer, Paris/Schuss ins leere Tor).

Zuschauer: 4432.

Schiedsrichter: Fischer/Piechaczek (EHC Osterode/EHC „d’Eisheiligen“ Finning).

Strafminuten: Tigers 6, DEG 4.

Beste DEG-Spieler: Paris (5 Punkte), Martinsen (3), Ebner (1).