Düsseldorf. Vor dem Duell des DEL-Schlusslichts Düsseldorfer EG am Mittwochabend um 19.30 Uhr gegen Meister Eisbären Berlin und Ex-Trainer Jeff Tomlinson fordert DEG-Verteidiger Bernhard Ebner mehr taktische Disziplin. „Wir können besser spielen“, sagte Ebner.

Bernhard Ebner ist ein Freund klarer Worte. Als die DEG mit zwei deutlichen Niederlagen in die Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in Krefeld (1:5) und gegen München (0:6) startete, wollte der 23-jährige Verteidiger die lange Verletztenliste des achtmaligen Deutschen Meisters nicht für den Fehlstart verantwortlich machen. Für die gezeigten Leistungen, so Ebner damals, sei die Mannschaft ganz alleine verantwortlich. Seit diesen Worten sind drei weitere Niederlagen hinzugekommen.

Die kommenden Aufgaben werden für den gebürtigen Schongauer und seine Teamkollegen nicht einfacher. Am Mittwochabend (19.30 Uhr, live in unserem Ticker) empfängt die DEG den Deutschen Meister Eisbären Berlin mit Ex-Trainer Jeff Tomlinson im Rather Dome. An gleicher Stelle geht es am Freitag gegen den nach sechs Partien noch ungeschlagenen Tabellenführer Nürnberg Ice Tigers, bevor am Samstag das 200. Jubiläums-Derby bei Vizemeister Kölner Haie steigt.

Eine gute halbe Stunde reicht nicht

Vor der Meisterprüfung gegen derzeit kriselnde Berliner nimmt Ebner seine Mannschaftskollegen erneut in die Pflicht: „Wenn wir unsere ersten Punkte holen wollen, müssen wir endlich einmal über die vollen 60 Minuten unsere Leistung zeigen. Eine gute halbe Stunde wie zuletzt in Wolfsburg reicht einfach nicht, dann gehen wir wieder leer aus!“

Beim kriselnden Meister steht die Torfabrik still

Die Fußstapfen, in die Jeff Tomlinson bei seiner Rückkehr nach Berlin getreten ist, hätten größer kaum sein können. Der Deutsch-Kanadier, der von 2010 an zwei Jahre bei der DEG hinter der Bande stand, beerbte in der Hauptstadt Meistertrainer Don Jackson, der eine Erfolgsbilanz von fünf Meistertiteln in sechs Jahren vorzuweisen hat. Entsprechend groß ist der Druck auf Tomlinson. Zumal die Eisbären kriseln. Die Hauptstädter reisen mit zuletzt vier Niederlagen im Gepäck an, erzielten in diesen Partien nur drei Treffer. Die Torfabrik des DEL-Rekordmeisters ist zum Stillstand gekommen. Bereits beim 1:3 gegen Wolfsburg reagierte Tomlinson und stellte seine Reihen um. Weitere Veränderungen sind auch gegen die DEG nicht ausgeschlossen.

Nach dem Fehlstart in die Saison rangieren die Berliner gerade einmal zwei Tabellenplätze über Schlusslicht DEG. Entsprechend groß dürfte die Drucksituation für Tomlinson und sein Team an ehemaliger Wirkungsstätte sein. Für seinen Ex-Klub könnte es indes die große Chance sein, die Berliner noch tiefer in die Krise zu stürzen.

Ebner, der in seiner ersten DEL-Saison prompt zum Rookie des Jahres und Nationalspieler avancierte, fordert von seinen Mannschaftskollegen vor allem mehr taktische Disziplin. „Wir arbeiten viel und wir arbeiten hart. Es bringt aber nichts, wenn im Spiel vier Leute in die eine Richtung kämpfen und der Fünfte macht etwas vollkommen anderes. Wir können besser spielen“, so Ebner. Ohne Namen zu nennen.

Mit der Partie gegen den deutschen Abonnementsmeister und der Rückkehr von Leitwolf Daniel Kreutzer endet für Ebner seine fünf Partien währende Amtszeit als Mannschaftskapitän. „Bernhard hat die Aufgabe mit seinen gerade einmal dreiundzwanzig Jahren super ausgefüllt“, lobte Christian Brittig. Ohnehin ist der Cheftrainer der DEG von Ebners Karriereverlauf nachhaltig beeindruckt: „Bernhard ist aus der zweiten Liga aus Kaufbeuren zu uns gekommen. Wie er sich in dieser kurzen Zeit entwickelt hat, ist sensationell!“

„Ich ändere meine Spielweise nicht, nur weil ich einen Buchstaben auf der Trikotbrust habe“, betont Ebner, „ich versuche immer für andere Spieler als Vorbild zu fungieren. Das wird man auch gegen Berlin sehen!“