Düsseldorf. In der Deutschen Eishockey-Liga hat die DEG im vierten Pflichtspiel den ersten Pluspunkt verbucht. Nach einem 0:3 gegen Aufsteiger Schwenninger Wild Wings egalisierten die Schützlinge von Cheftrainer Christian Brittig noch die Partie, verloren aber das fällige Penaltyschießen.
Der Jubel in Rot-Gelb war am Sonntagabend groß. Auch wenn am Ende wieder nur eine Niederlage für die DEG zu Buche stand. Immerhin sicherten sich die Schützlinge von Cheftrainer Christian Brittig am vierten Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga den ersten Saisonzähler. Im Duell der zuvor punktlosen Kellerkinder musste sich die DEG mit 3:4 (0:1, 1:2, 2:0, 0:0, 0:1) dem DEL-Rückkehrer Schwenningen Wild Wings geschlagen geben.
„Ich muss meinem Team ein riesiges Kompliment machen“, adressierte DEG-Chefcoach Christian Brittig nach der finalen Sirene eine XXL-Lobeshymne an seine Schützlinge, die nach einem 0:3-Rückstand noch eine fulminante Aufholjagd aufs Eis legten und sogar den Siegtreffer auf dem Schläger hatten.
Bostrom per Bauerntrick
Trotz vier fehlender Offensivkräfte und zuletzt gezeigter Ladehemmung drängten die Rot-Gelben auf ihr erstes Saisontor vor heimischer Kulisse. Die größten Chancen besaßen zu Beginn Justin Bostrom und Daniel Fischbuch, die kurz nacheinander jeweils per Bauerntrick mit der Rückhand am kurzen rechten Eck und Schwenningens Schlussmann Dimitri Pätzold scheiterten.
Auf der Gegenseite sorgten die Gäste nach rund 13 Spielminuten erstmals für Alarmstufe Rot vor dem DEG-Tor. Schlussmann Bobby Goepfert, der bereits am Freitag in Hamburg (2:6) nach 33 Minuten den Arbeitstag von Stefan Ridderwall beim Zwischenstand von 0:5 beendete, war bereits geschlagen, als der Puck in Richtung Torlinie trudelte. Nordamerika-Rückkehrer Sascha Goc hatte mit seiner Paradedisziplin für die Gäste ein sattes Pfund von der blauen Linie losgelassen. Doch DEG-Ersatz-Kapitän Bernhard Ebner kratzte mit einem spektakulären Hechtsprung das kullernde Spielgerät von der Linie.
22 Sekunden vor der ersten Drittelsirene war jedoch auch Ebner machtlos, als die Gäste die DEG eiskalt erwischten und noch mit einem Rückstand in die Pause schickten. Ausgerechnet der Ex-Düsseldorfer Tyler Beechey, der von 2010 an in zwei Saisons für die DEG 119 Partien absolvierte (40 Tore, 54 Assists), sorgte mit einem Schlagschuss aus kürzester Distanz für die verdiente Führung der Südbadener.
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Die DEG war gerade erst aus der Kabine gekommen, als die Gäste ihren nächsten Nadelstich setzten: Thomas Pielmeier verwandelte einen Abpraller von DEG-Keeper Goepfertnach gerade einmal 124 Sekunden eiskalt zum 0:2.
Unbändige Moral
Die Hausherren zeigten sich bis auf einen von Bostrom eingeleiteten Fischbuch-Konter konsterniert. Als Matthew MacKay in der 28. Spielminute sogar auf 3:0 erhöhte und der DEG ein ähnliches Debakel drohte wie zur Heimpremiere vor Wochenfrist gegen München drohte, bewiesen die Rot-Gelben eine unbändige Moral.
Colin Long eröffnete mit einem satten Schlagschuss in doppelter Überzahl die Aufholjagd. Im Schlussdrittel waren gerade zwölf Sekunden gespielt, als Youngster Eric Stephan mit seinem ersten DEL-Treffer per Schlenzer von der blauen Linie Fans und Teamkollegen auf der Bank beim 2:3 aus den Sitzen riss. Johnsons Bandencheck gegen Mapes (53.) eröffnete der DEG bei fünfminütiger Überzahl plötzlich alle Chancen. Fünf Zeigerumdrehungen nahm Rot-Gelb nun das Tor von SERC-Keeper Pätzold unter Dauerbeschuss. Justin Bostrom gelang im dritten Nachsetzen per Volleytreffer der Ausgleich.
Bei 82 Sekunden erneuter 5-3-Überzahl lag nun sogar der Siegtreffer in der Luft. Doch Keeper Pätzold rettete die Gäste in die Verlängerung und ins Penaltyschießen, in dem erst Drew Paris für die DEG den Matchball auf dem Schläger hatte, letztendlich aber Nicholas Petersen als einzig erfolgreicher Schütze im fünften Durchgang alles klar machte.
DAS SPIEL IN DER STATISTIK
DEG: Goepfert; Paris, Stephan; Zanetti, Mapes; Ebner, Noske; Klingsporn; Long, Bostrom, Calovi; Neugebauer, Olimb, Fischbuch; Daxlberger, Mondt, Martinsen.
Zuschauer: 3539.
Schiedsrichter: Rohatsch/Piechaczek.
Tore: 0:1 (19:38) Beechey (Goc, Rodman), 0:2 (22:04) Pielmeier (Borzecki, Ramsay), 0:3 (27:23) MacKay (Borzecki, Pielmeier), 1:3 (37:15) Long (Olimb/5-3-Überzahl), 2:3 Stephan (40:48), 3:3 (52:42) Bostrom (Long, Paris/5-4), 3:4 (65:00) Petersen (Penalty).
Strafminuten: DEG 8 plus 10 (33:13 Min./Martinsen), Schwenningen 21 plus 10 (37:05/Ramsay) plus Spieldauerstrafe (52:42/Johnson, Bandencheck).
Beste DEG-Spieler: Long (5 Punkte), Bostrom (3), Ebner (1).