Düsseldorf. Etwa 400.000 Euro spielten die Punkband “Die Toten Hosen“ im Rahmen eines Benefizkonzerts zugunsten des Eishockey Düsseldorfer EG ein. Der achtfache deutsche Eishockey-meister kämpft derzeit mit finanziellen Problemen. Sänger Campino hofft auf eine “Initialzündung“ zur Rettung des Klub.

Mit fast halbstündiger Verspätung, einer zu Sirtaki-Klängen gehissten DEG-Fahne und ihrem Song „Strom“ eröffneten die Punkrocker der Toten Hosen gestern Abend ihr Benefizkonzert zugunsten des Eishockeyklubs vor 11 500 Zuschauern im ausverkauften Rather Dome. Es war der Höhepunkt und gleichzeitig krönender Abschluss der siebenstündigen Rot-Gelben Nacht der DEG, die bereits eine Stunde vor dem Einlass mit einer Autogrammstunde der Spieler begonnen hatte. Das Konzert bescherte dem klammen Verein etwa 400.000 Euro. 'Ich hoffe, dass dieser Abend eine Initialzündung für andere Unternehmen ist, um die Zukunft der DEG auch längerfristig zu sichern', sagte Hosen-Sänger Campino bei seiner Begrüßung.

Die Glanzlichter ihrer Vorgänger-Generationen aus einem Dreivierteljahrhundert Eishockey-Geschichte flackerten im Vorprogramm unter dem tosendem Jubel der Fans in zwei emotionalen Rückblicken über zwei riesige Videoleinwände. So auch der höchste Saisonsieg aus dem Jahr 1970. Beim 14:2-Schützenfest gegen Bad Nauheim trug Rot-Gelb noch blaue Trikots. Spätestens als die Brehmstraßen-Bilder vom Meister-Jubel 1992 und weinenden Kölner Fans zu sehen waren, herrschte Gänsehaut-Stimmung im Dome.

30 ehemalige Meisterspieler kamen

Die Protagonisten jener und vorheriger Sternstunden ließen die Momente auf der Bühne noch einmal Revue passieren. Über 30 ehemalige Meisterspieler waren der Einladung der DEG gefolgt. Otto Schneitberger, Spieler der ersten Meisterstunde von 1967, hatte so seine ganz eigene Erklärung dafür, warum er so viele Tore schoss: „Ich bin zwar Verteidiger, aber die Fans haben Tore von mir gefordert. Also habe ich sie einfach geschossen!“ Eishockey kann so einfach sein. (mit sid)