Düsseldorf. Die 2:3-Penaltyniederlage gegen den schweizer Erstligisten EHC Biel/Bienne geriet für die DEG am Donnerstag zu einem bitteren Abend. Ashton Rome zog sich bei einem Bandencheck eine Knochenabsplitterung in der Schulter zu und fällt wohl sechs Monate aus.
Die sich hinter einer bitteren Diagnose befindliche Hiobsbotschaft des Abends brachte Walter Köberle, Sportlicher Leiter der DEG, am Donnerstagabend auf der Pressetribüne in der türkisfarbenen Villacher Stadthalle nur schweren Herzens über die Lippen: Ashton Rome fällt bei den Eishockeycracks aufgrund einer Knochenabsplitterung in der rechten Schulter für mindestens ein halbes Jahr aus! Der 27-Jährige wurde beider 2:3 (1:0, 0:0, 1:2, 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen im zweiten Match der Österreich-Reise gegen den schweizer NLA-Team EHC Biel zum tragischen Helden.
Keine vier Minuten nachdem der Stürmer mit einem feinen Rückhandschuss das 1:0 (11. Spielminute) erzielt hatte, blieb er nach einem Bandencheck des kanadischen Landsmannes in Bieler Reihen, Matt Ellison, unweit der DEG-Box auf dem Eis liegen. Die eiligst herbeigerufenen Sanitäter konnten an der lädierten rechten Schulter zunächst noch keine Verdachtsdiagnose aussprechen, fuhren mit Pechvogel Rome und Walter Köberle ins Villacher Krankenhause.
Rome, der in den kommenden Tagen von Teamarzt Ulf Blecker in Düsseldorf operiert werden muss, ist nach Colin Long (Knie) und An-dreas Martinsen (Fußgelenk) bereits der dritte verletzte Rot-Gelbe. Die DEG wird nun intensiv nach einem Ersatzmann fahnden.
Ridderwall sorgt für weitere Schrecksekunde
Die nächste Schrecksekunde im Test gegen den EHC Biel ließ nicht lange auf sich warten. Gerade einmal elf Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, als Solo-Läufer Mathieu Tschantre mit DEG-Schlussmann Stefan Ridderwall zusammenstieß, der in der Rotation für den gegen Landshut überragenden Bobby Goepfert zwischen den Pfosten stand. Ridderwall blieb kurz benommen auf dem Eis liegen, konnte aber weitermachen.
Die DEG reagierte auf den Ausfall von Ashton Rome unbeeindruckt, spielte weiter mutig und frech nach vorn. Auch, wenn der Druck des dreimaligen schweizer Meisters, dessen Fans in der Nationalliga traditionell schon einmal einen Fisch als Glücksbringer auf’s Eis werfen, spürbar zunahm. Nach 63 Strafminuten vom Vorabend gegen Landshut lautete die eindringliche Devise von DEG-Chefcoach Brittig bei der Teamsitzung am Nachmittag: „Überflüssige Strafzeiten vermeiden!“ Was abgesehen von einer Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und einer zünftigen Fausteinlage von Manuel Strodel gegen den Bieler Brendan Bell aufging.
Olimb mit feiner Direktabnahme
Die DEG wurde für ihr diszipliniertes und stets nachsetzendes Spiel zunächst belohnt – und wurde selbst Nutznießer einer Strafzeit. 85 Sekunden waren im Schlussabschnitt gespielt, als Ken Andre Olimb in Überzahl per feiner Direktabnahme nach Ebner-Pass die Führung auf 2:0 ausbaute.
Ausgerechnet Ashton Romes „Bandenchecker“ Matt Ellison (50.) gelang der Anschlusstreffer, ehe Gianni Ehrensberger die DEG 74 Sekunden vor dem Ende ins Penaltyschießen zwang. Während einzig DEG-Kapitän Daniel Kreutzer in vier Versuchen traf, setzte Biels Doppeltorschütze Marc Wieser den Schlussstrich unter einen für die DEG bitteren Abend.
- DAS SPIEL IN DER STATSITIK:
- DEG: Ridderwall; Ebner, Paris; Mapes, Zanetti; Hotham, Stephan; Olimb, Fischbuch, Calovi; Kreutzer, Preibisch, Daxlberger, Bostrom, Strodel, Rome; Neugebauer, Klingsporn, Mondt.
- Schiedsrichter: Wolfgang Fussi (Leoben)/Gerald Podlesnik (Völkermarkt).
- Tore: 0:1 (10:25) Rome (Bostrom), 0:2 (41:25) Olimb (Ebner, Paris/5-4), 1:2 (48:53), 2:2 (58:46) Ehrensberger (Tschantre), 3:2 Wieser (entsch. Penalty).
- Zuschauer: 200.
- Strafminuten: Biel 12 plus 10 (Bell), DEG 14 plus 10 (Strodel/jeweils 37:55 Min., übertriebene Härte).