Düsseldorf. .

Ob auf Händen und Knien hockend, rücklings einfach nur auf dem Eis liegend oder nach Luft schnaufend in der Hocke sitzend – die Haltung der DEG-Spieler nach zwei überaus schweißtreibenden Stunden sprach Bände. Cheftrainer Christian Brittig ging mit seinen Eishockeycracks beim gestrigen ersten Eistraining an der Brehmstraße gleich richtig zur Sache. Mehrere Partner-Sprints über vier Runden zum Abschluss zwangen zur Mittagszeit auch jene Spieler mit der vermeintlich besten Frühform in die Knie. Die Spieler waren platt, der Trainer entsprechend zufrieden. „Vor allem die Neuzugänge haben mir sehr gut gefallen“, lobte Christian Brittig, „sie arbeiten sehr gut, haben eine gute Schuss- und Stocktechnik. Zudem ist die Stimmung im Team super. Man merkt, dass jeder Spieler bereits ist zu beißen.“

Bis zu drei Trainingseinheiten täglich

Letzteres ist auch zwingend erforderlich, denn schließlich warten auf die DEG-Spieler in den kommenden Wochen bis zu drei dieser knackigen Trainingseinheiten täglich. Dabei dürfte es sich auszahlen, dass sich die Rot-Gelben während ihres einmonatigen Trockentrainings in der Leichtathletikhalle bereits ein gutes Fitnesslevel angeeignet haben. Auf der 400-Meter-Strecke konnten sich die Spieler im Schnitt um 2,33 Sekunden verbessern.

Schnelligkeit, die sich fortan nun auch auf dem Eis bemerkbar machen soll, wo Chefcoach Brittig die Fortschritte seiner Spieler weiterhin bis ins Detail festhalten wird. Dafür leistete sich die DEG extra für die komplette Mannschaft digitale Funk-Pulsmesser, die ihre Daten in Echtzeit an einen Computer senden und somit umgehend ausgewertet werden können. Das Hightech-Spielzeug für rund 16 000 Euro liefert dem Trainer-Team nicht nur die vollständigen Vitalwerte jedes einzelnen Spielers. Es entlarvt auch jene vermeintlich weniger fleißigen Spieler. Per Diagramm und Prozentwert wird schonungslos aufgezeigt, wie weit ein Spieler von der Belastungsgrenze entfernt ist. Zum Spitzenreiter avancierte gestern Dominik Daxlberger, dessen Puls bei einer Zwei-gegen-Zwei-Übung auf den Spitzenwert von 207 schoss. Was auch Coach Brittig am Computer mit eigenen Augen sehen wollte.

Hochstuhl für Chefcoach Brittig

Für Maik Klingsporn war die Trainingseinheit indes bereits nach zehn Minuten beendet. „Maik hat sich vor einer Woche einen leichten Faserriss im Oberschenkel zugezogen. Wir wollten sehen, ob er schon ein wenig auf dem Eis laufen kann, haben aber vorsichtshalber abgebrochen“, erklärte Brittig, der nach seinem Kreuzbandriss mit einer Schiene am linken Knie auf einer Bank stehend, seine Anweisungen an die Spieler richtete. Walter Köberle, Sportlicher Leiter der DEG, will dem Coach aus einem befreundeten Tennisklub extra einen Schiedsrichter-Hochstuhl besorgen. „Damit Christian die Übersicht behält!“

Freudestrahlend warf auch Geschäftsführer Elmar Schmellenkampf einen Blick über die Bande: „Nachdem wir so lange um die Lizenz gekämpft haben, ist es einfach nur schön, die Spieler nun auf dem Eis schwitzen zu sehen!“ Als Belohnung für zwei schweißtreibende Stunden ging es für die DEG-Cracks im Anschluss zum Italiener. Kraft und Kohlenhydrate tanken für die nächsten Trainingseinheiten.