Düsseldorf. Gut begonnen, stark nachgelassen: Die Düsseldorfer EG kassierte in Hannover die 19. Niederlage im 22. Auswärtsspiel in dieser Saison und verlor mit 1:3 (1:0, 0:2, 0:1). Calle Ridderwall hatte die DEG in der 17. Minute mit seinem 17. Saisontreffer in Führung gebracht.

Am Ende eines verregneten Freitags packten die DEG-Eishockeycracks gestern Abend frustriert ihre Sachen und stiefelten Richtung Mannschaftsbus. Nach seiner abgesessenen Sechs-Spiele-Sperre war Kapitän Daniel Kreutzer zwar ins Teams zurückgekehrt, konnte die 19. Niederlage im 22. Auswärtsmatch jedoch auch nicht verhindern. Nachdem die Rot-Gelben zunächst ihre Dominanz im Startabschnitt ungenutzt verstreichen ließen, verlor das Team in der ersten Pause den Faden, und so schlug nach einer zwischenzeitlichen Führung am Ende ein 1:3 (1:0, 0:2, 0:1) bei den Hannover Scorpions zu Buche.

„Im zweiten Drittel sind wir zu stark unter Druck geraten und haben fast jeden Zweikampf verloren. Wir können uns bei Felix Bick im Gehäuse bedanken, dass wir nur mit zwei Toren verloren haben. Das war sein bestes Spiel für uns, aber Hannover war einfach zu stark“, betonte Trainer Christian Brittig.

Ohne die Hand Gottes

Dabei sollten die letzten elf Saisonspiele eine Bewerbungstour werden. Die Spieler wollen sich für neue Verträger empfehlen sowie den Verein auf der Suche nach neuen Geldgebern für einen Verbleib in der Deutschen Eishockey-Liga möglichst positiv in Szene setzen. Und genau so präsentierten sich die Rot-Gelben zunächst auch an der Leine. Fast im Minutentakt fuhren die Düsseldorfer Puckjäger Angriffe auf das Scorpions-Gehäuse. Ob mit schönen Kombination über Long zu Kreutzer, der mit der Rückhand auf Rome ablegte (3.) oder auch einem sehenswerten Konter in Unterzahl über Turnbull und Zanetti auf Ridderwall (5.).

In der zehnten Spielminute hielten die rund 60 mitgereisten DEG-Fans jedoch erstmals kurzzeitig den Atem an. Plötzlich lag die Scheibe hinter dem stark parierendem Felix Bick im rot-gelben Gehäuse. Jedoch misslang Hannovers Ivan Ciernik eine Kopie von Diego Maradonas weltbekanntem Tor „mit der Hand Gottes“. So eindeutig, dass die Schiedsrichter sich mit dem Blick auf den Videobeweis nur Sekunden aufhielten. Und die agilen Gäste ihre Angriffswellen ohne Rückstand fortsetzen konnten. Daniel Kreutzer am Pfosten (12.) und Justin Bostrom per Bauerntrick scheiterten noch, ehe Calle Ridderwall seine Farben in der 17. Spielminute dann erstmals jubeln ließ. Der Abstauber am langen Pfosten bedeutete den 17. Saisontreffer vom von der DEL-Konkurrenz heiß umworbenen 24-jährigen Schweden-Import.

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In der ersten Drittelpause schienen die DEG-Kufenflitzer ihre Tormaschinerie jedoch nicht wieder genug nachgeölt zu haben. Fortan bot sich den nur 3590 Zuschauern in der Arena an der Expo-Plaza eine gänzlich andere Partie. Nur 53 Sekunden nach Wiederbeginn markierte Gerrit Fauser mit einem unhaltbaren Rückhandschuss unter die Latte den Ausgleich. Die Hannoveraner waren aus ihrer anfänglichen Lethargie erwacht, hielten nun munter dagegen und gingen durch Sergej Janzen sogar in Führung. Dessen Schuss fand kurios den Weg vorbei an gleich sieben Akteuren, ob Freund oder Feind, und landete rechts oben im Winkel. Nach der Hälfte der Spielzeit war das Spiel gedreht.

Ivan Ciernik sorgt für die Entscheidung

Den Rot-Gelben sollten im Vergleich zum Anfang der Partie fortan in der Offensive nicht mehr viel kreieren, und Ivan Ciernik sorgte in Überzahl aus halbrechter Position mit einem Schuss halb rechts unter die Latte über die Schulter des unglücklich agierenden Felix Bick im DEG-Gehäuse in der 49. Spielminute für die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren.