Düsseldorf. Ohne ihren verletzten Stammtorwart Bobby Goepfert unterlagen die Rot-Gelben mit 1:4 in Iserlohn. Mit fehlender Konsequenz in der Abwehr bröckelte die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur nach der 3:6-Niederlage am Freitagabend gegen Meister Berlin bereits nach 316 Sekunden.
Den widrigen Witterungsbedingungen bei der An- und Abreise hatten die DEG-Eishockeycracks gestern getrotzt. Im 51. DEL-Duell mit Iserlohn gerieten die Rot-Gelben jedoch aufs (Seilersee-)Glatteis und erlitten damit auch die dritte Niederlage im Saisonvergleich mit den Roosters. Ohne den verletzten Stammtorwart Bobby Goepfert (siehe Rand) stand es am Ende 1:4 (0:2, 0:2, 1:0). Nach vier Siegen zum Jahresauftakt sowie der zwischenzeitlichen „Tabellenführung 2013“ landete das Brittig-Team mit einem Null-Punkte-Wochenende wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Die Hoffnung, in Iserlohn nach der 3:6-Niederlage am Freitag gegen Meister Berlin wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, bröckelte bereits früh. Im tief verschneiten Rand-Sauerland rutschten die Gäste, die neben Goepfert erneut ohne sieben weitere Kufenflitzer auskommen mussten, gleich zu Beginn aus. Bereits nach 316 Sekunden fanden sich die Übriggebliebenen im arg dezimierten Kader der Rot-Gelben mit 0:2 im Hintertreffen wieder.
Kraft für Defensive sparen
„Wie in den vergangenen Spielen haben wir versucht, offensiv zu agieren und die Scheibe laufen zu lassen. Aber am Anfang haben die Jungs dabei leider das Backchecking vergessen. Die Mannschaft muss lernen, dass sie trotz harter Arbeit im Angriff auch Kraft für eine konsequente Abwehr benötigt“, betonte Trainer Christian Brittig.
Beim ersten Streich der Iserlohner verlor ausgerechnet Routinier Niki Mondt den Puck an der gegnerischen blauen Linie. Die Hausherren konterten eiskalt über die linke Eis-Seite, und IEC-Stürmer Colin Stuart drosch die verdeckte Scheibe über die Fanghand von Björn Linda in den Winkel. Anschließend hatte der Ersatzkeeper zwar freie Sicht, war aber gegen den mächtigen Schlagschuss von Matthew Tomassoni nach einem Querpass von Mike York chancenlos.
Coach Brittig nahm nach nur knapp sechs Minuten direkt eine Auszeit. Und die Ansprache schien ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Die Rot-Gelben wirkten nun agiler und ließen die Roosters nicht mehr recht zur Entfaltung kommen. Viel mehr präsentierte sich das Brittig-Team nun durchaus überlegen, in der Offensive jedoch auch zu abschlussschwach und zog aus dem Aufbäumen keinen Nutzen.
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Ob in Überzahl bei Chancen von Calle Ridderwall und Travis Turnbull oder auch in Unterzahl, als Andreas Martinsen nur den linken Pfosten traf: das Pech klebte am Schläger. Selbst IEC-Trainer Doug Mason hob nach der Partie hervor: „Düsseldorf hatte von unseren jüngsten drei Heimgegnern auf jeden Fall die meisten Torschüsse.“ Doch diese zählen bekanntlich nicht.
Treffer brachten nur die Hausherren auf die Anzeigentafel. Während die Gäste mit ihren Youngsters teilweise auch Lehrgeld zahlten. Erst ließ sich der 19-jährige Maik Klingsporn den Puck abluchsen, dann griff auch der 23-jährige Linda in seinem erst siebten DEL-Spiel zwischen den Torstangen daneben. Nutznießer war erneut Colin Stuart, der nur 330 Sekunden später den Hattrick komplettierte.
System wird beibehalten
Dass die DEG-Moral damit jedoch nicht gebrochen wurde, zeigte sich im Schlussabschnitt. Die Mannschaft gab sich nicht auf, sondern übte weiter Druck aus. Gegen den stark aufgelegten Ex-NHL-Keeper Sébastien Caron wollte mehr als ein Ehrentreffer zum 1:4 durch Calle Ridderwall jedoch nicht mehr gelingen. „Wir werden aber dennoch auch in den kommenden Spielen weiter an unserem offensiven System festhalten“, bekräftigte Trainer Brittig.
Iserlohn Roosters – DEG 4:1 (2:0, 2:0, 0:1)
DEG: Linda; Paris, Zanetti; Gödtel, Ebner; Henry, Klingsporn; Bazany; Ridderwall, Turnbull, Bostrom; Rome, Long, Martinsen; Hofland, Mondt, Fischbuch; Martens.
Zuschauer: 4162.
Schiedsrichter: Oswald/Schütz (ESV Kaufbeuren/GSC Moers).
Tore: 1:0 (2:06) Stuart (Rogers/4-4), 2:0 (5:16) Tomassoni (York, Wolf), 3:0 (32:16) Stuart (Hommel), 4:0 (37:46) Stuart (Holzmann, Fischhaber), 4:1 (48:59) Ridderwall (Bostrom, Turnbull).
Strafminuten: Iserlohn 14, DEG 12.
Beste DEG-Spieler: Ridderwall (5 Punkte), Martinsen (3), Turnbull (1).