Essen. Das Spiel gegen Lettland ist das entscheidende um den Viertelfinaleinzug bei der WM. Nun müssen endlich wieder Tore fallen. Ein Kommentar.
Neun, fünf, drei, zwei, eins – und nun: keins. Diese zunächst kryptisch anmutende Zahlenreihe ist die Torausbeute des deutschen Eishockeyteams bei der WM. Unschwer zu erkennen ist: Sie ist absteigend. Deutschland schießt immer weniger Tore, und wenn dies auch heute gegen Lettland so bleiben sollte, war es das mit dem Traum vom Viertelfinale.
Auch interessant
Die sinkende Torausbeute hat auch mit der steigenden Qualität der Gegner zu tun. Das 9:4 gegen Italien zum Auftakt, der 5:1-Sieg über Norwegen und der 3:1-Erfolg gegen ein kanadisches B-Team ließen den Blick vielleicht ein bisschen zu rosarot werden vor den Partien gegen Finnland und die USA. Es waren Spiele, in denen man dem Team von Bundestrainer Toni Söderholm Willen und Einsatzbereitschaft nicht absprechen konnte, doch Torschüsse waren Mangelware, die wenigen guten Chancen wurden nicht genutzt.
Nun ist alles auch Kopfsache
Auch interessant
Was jetzt passiere, „sei wirklich auch Kopfsache“, hatte der Bundestrainer vor dem USA-Spiel gesagt. Mental müsse also ein weiterer Schritt gemacht werden, um auf dem Eis entscheidende Zentimeter zu gewinnen. Söderholm meinte damit die Offensivaktionen und den Kampf gegen die sich anbahnende Müdigkeit nach harten Turniertagen. Immerhin: Was Taktik und Technik betraf, war das Spiel gegen die USA sogar einer der besten Auftritte bei dieser WM bislang, doch vor allem in Überzahl blieb Deutschland weiterhin zu ungefährlich.
Kopfsache ist nun auch das Verarbeiten von drei Niederlagen in Folge. Der Druck ist enorm, die Partie gegen Lettland entscheidet über Weiterkommen oder das WM-Aus. Es ist eine Situation, die den wahren Charakter dieser Mannschaft zeigen wird. Gute Spiele hat die deutsche Auswahl viele gezeigt, doch gut zu sein reicht nicht bei einer WM, bei der die Besten der Welt spielen. Es muss heute ein sehr guter Auftritt her – und Durchschlagskraft vor dem Tor.