Herning. Der deutsche NHL-Star Leon Draisaitl appelliert vor dem fünften Gruppenspiel am Samstag um 12.15 Uhr gegen Lettland seine Kollegen, alle Kräfte für die noch vorhandene Viertelfinalchance zu mobilieren: “Das wird eine harte Prüfung für uns.“
Vor dem fünften Gruppenspiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft am Samstag (12.15 Uhr/Sport1) gegen Lettland hat NHL-Angreifer Leon Draisaitl seine Nationalmannschaftskollegen dazu aufgerufen, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. “Wir haben eine harte Prüfung vor uns, die müssen wir bestehen, damit die WM nicht eine Enttäuschung für uns wird”, sagt der 22-jährige Stürmer der Edmonton Oilers im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit zwei Toren und gleich sechs Treffervorlagen in vier WM-Spielen ist Draisaitl bislang der wertvollste deutsche Crack.
Mit einem Sieg über die Letten könnte sich Deutschland im Kampf um Gruppenplatz vier zurückmelden, der den Einzug ins Viertelfinale sichern würde. Bei den Turnieren 2017 in Köln und 2016 in Russland war der Mannschaft um Bundestrainer Marco Sturm dies jeweils gelungen. Durch zwei Penalty-Niederlagen zum Auftakt gegen Gastgeber Dänemark (2:3) und Norwegen (4:5) läuft die DEB-Auswahl bisher hinterher. Zumindest hielt der 6:1-Erfolg über Schlusslicht Südkorea die deutschen Mannschaft noch im Rennen, was die K.-o.-Runde anbetrifft. Die Dänen dürften nach dem 3:0 über Norwegen, mit nunmehr acht Punkten auf dem Konto und Außenseiter Südkorea am Samstag (16.15 Uhr) vor der Brust nicht mehr zu packen sein. Bliebe als direkter Konkurrent Finnland, das immerhin acht NHL-Spieler aufbieten kann.
Als möglicher Tabellenvierter der Gruppe B würde Deutschland am kommenden Donnerstag um 16.15 Uhr in der Royal Arena in Kopenhagen auf den Tabellenführer der Gruppe A treffen - Schweden oder Russland. Um es so weit kommen zu lassen, müsste die Mannschaft von Bundestrainer Sturm nicht nur Lettland, sondern am Sonntag (20.15 Uhr/Sport1) auch die Finnen packen, um die Suomi-Auswahl in der Tabelle zu überholen.
"Natürlich sind die Finnen extrem stark"
“Natürlich sind die Finnen extrem stark. Aber Dänemark hat über 60 Minuten gegen Finnland einen tollen Job gemacht und am Ende verdient gewonnen. So müssen wir es gegen Lettland und Finnland eben auch machen, dann haben wir eine echte Chance”, sagt Linksaußen Yasin Ehliz, mit drei Treffern bisher bester deutscher Torschütze. Der 25-jährige Nürnberger spricht vor allem eine gute Defensivarbeit an: “Unser Forechecking muss stimmen. Die Letten mögen Härte nicht, entsprechend müssen wir auftreten und ihnen die Spielfreude nehmen.”
Auf der Gegenseite ist unter anderem die deutsche Topreihe gefragt, mit Leon Draisaitl, Yasin Ehliz und auch Dominik Kahun, der Anfang September seinen neuen NHL-Job bei den Chicago Blackhawks antreten wird. “Wir müssen liefern, dessen sind sich alle bewusst”, sagt der 22-jährige Kahun. Für den Deutsch-Türken aus dem Tölzer Isarwinkel war die Saison bisher eine großartige. Die olympische Silbermedaille bewahrt der Mittelstürmer immer noch auf dem Nachttisch neben seinem heimatlichen Bett auf, mit dem EHC München feierte er den DEL-Meistertitel, dazu kam der NHL-Vertrag in der Windy City Chicago. “Wenn wir jetzt noch das Viertelfinale bei der WM schaffen, wäre das schon der Wahnsinn”, sagt Kahun. Nicht nur er hat es am Samstag und Sonntag für Deutschland auf dem Schläger.