Herning. . Der Viertelfinal-Einzug der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft ist bei der Eishockey-WM mit Siegen gegen Lettland und Finnland noch möglich.
Mit 1,77 Metern Körpergröße ist Yasin Ehliz der kleinste Angreifer im Aufgebot der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Dänemark. Der 25-jährige Deutsch-Türke aus dem Tölzer Isarwinkel führt trotzdem mit drei Treffern in vier Gruppenspielen die interne Torschützenliste an. Was dafür spricht, dass auch bei der WM Geschwindigkeit und Technik mehr gefragt sind als Körpermasse.
Ehliz zählt zur deutschen Paradereihe mit NHL-Star Leon Draisaitl (22/Edmonton) und dem künftigen NHL-Profi Dominik Kahun (22/Chicago), auf die Bundestrainer Marco Sturm vor den Partien am Samstag (12.15 Uhr) gegen Lettland und Sonntag (20.15 Uhr/jeweils Sport1) gegen Finnland baut. „Leon braucht Spieler mit Geschwindigkeit neben sich. Das pusht ihn. Yasin und auch Dominik bauen die nötige Geschwindigkeit auf“, sagt Bundestrainer Sturm über seinen wohl entscheidenden Angriffsblock. Nach den Niederlagen gegen Dänemark und Norwegen sortierte Sturm die Blöcke neu. Er stellte Kahun anstelle des Mannheimers Matthias Plachta in die Vorzeigereihe. Mit Erfolg.
Ehliz will sich für NHL empfehlen
„Dominik und auch Yasin haben das Zeug zum NHL-Spieler“, sagt Deutschlands Eishockey-Star Draisaitl. „Sie sind schnell, technisch gut und besitzen einen guten Schuss. All das ist in der NHL gefragt.“ Während Kahun in Chicago im Spätsommer eine Chance bekommen wird, wartet Ehliz, das gibt er ehrlich zu, auf ein Angebot aus der Eliteliga.
„Die kleine Eisfläche drüben, der Speed im Spiel, all das würde mir entgegenkommen“, sagt Ehliz. Die NHL hat der Linksaußen, der in der DEB-Auswahl erstmals ohne seinen zurückgetretenen Partner Patrick Reimer auskommen muss, noch nicht aus dem Kopf gestrichen.
Und Reklame in eigener Sache geht auf der größten internationalen Bühne, wie sie die WM nun einmal darstellt, am leichtesten mit Toren. Am besten gegen Lettland am Samstagmittag und gegen die Finnen am Sonntagabend. Zwei Siege, und Deutschland wäre doch noch auf Viertelfinalkurs.
Die bisher wenig überzeugenden Auftritte der DEB-Auswahl sprechen aber eher gegen zwei Erfolge. „Die Jungs haben es in der Hand. Wenn wir das Spiel gegen Lettland gewinnen, geht noch was“, versichert DEB-Präsident Franz Reindl.