Herning. Nach drei Niederlagen muss Deutschland gegen Südkorea bei der Eishockey-WM gewinnen, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Leon Draisaitl mahnt.

Die Worte von Deutschlands bestem Eishockeyspieler nach der dritten Niederlage im dritten Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft in Dänemark saßen. “Wir finden”, so resümierte Leon Draisaitl die Magerausbeute der Spiele gegen Dänemark (2:3), Norwegen (4:5) und die USA (0:3), “derzeit offenbar immer einen Weg, die Spiele zu verlieren. Das muss sich schleunigst ändern.” Am besten schon im Treffen mit den Südkoreanern, die am Mittwoch (16.15 Uhr/Sport1) als Außenseiter ins erste A-WM-Spiel gegen Deutschland gehen werden.

Vor elf Tagen standen sich beide Teams in einem Testspiel in Odense gegenüber. Die DEB-Auswahl gewann, natürlich noch nicht in voller WM-Besetzung, gegen die Ostasiaten mühevoll mit 4:3, lag dabei zwischenzeitlich mit 1:3 hinten. Das sollte nach der 0:3-Niederlage gegen die USA trotz einer verbesserten Mannschaftsleistung Warnung genug sein.

“Ich hoffe, dass uns ein freier Dienstag nach dem USA-Spiel gut tut. Wir müssen auch mental für Südkorea bereit sein”, sagt beispielsweise der Wolfsburger Verteidiger Björn Krupp, Sohnemann von Ex-Bundestrainer Uwe Krupp, der die Berliner Eisbären verlassen hat und künftig bei Sparta Prag in der tschechischen Extraliga arbeiten wird.

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Von der deutschen Favoritenrolle will Kapitän Dennis Seidenberg gar nichts wissen. Der 36-jährige Abwehrrecke ist schon zu lange im Geschäft, um sich von nackten Zahlen blenden zu lassen. Wie beispielsweise von einem 0:10 der Südkoreaner gegen Kanada. “Ich schaue nicht auf die Tabelle und gehe so ins Spiel, wie in jedes andere auch”, betont der Abwehrroutinier der New York Islanders, der seine letzte Saison in der National Hockey League (NHL) gespielt haben könnte. Eine nochmalige Vertragsverlängerung auf Long Island gilt als unsicher.

NHL-Kollege Korbinian Holzer (Anaheim Ducks), der sich gemeinsam mit Seidenberg beim 0:3 gegen die USA deutlich zu steigern wusste, warnt ebenfalls vor Gegner Südkorea: “Für die wird das ein weiteres Spiel des Lebens werden. Wir müssen eine Schippe drauflegen und mit dem nötigen Ernst an die Sache rangehen, erst dann mache ich mir keine Sorgen.” Positionskollege Moritz Müller, der Kölner bestreitet bereits seine siebte Weltmeisterschaft, pflichtet Holzer bei: “Südkorea ist ein Gegner, mit dem man sich schwer tun kann.”