Herning. Verteidiger Korbinian Holzer hakte Deutschlands 2:3-Niederlage gegen Dänemark bei der Eishockey-WM wenige Minuten nach der Schluss-Sirene ab.
Die Enttäuschung hielt sich bei Korbinian Holzer in Grenzen. Der ehemalige Düsseldorfer Eishockey-Profi und jetzige Verteidiger der Anaheim Ducks, einer von drei NHL-Spielern im Team der deutschen Nationalmannschaft bei der Eishockey-WM in Herning/Dänemark, hatte die 2:3-Auftaktniederlage gegen den Gastgeber am Freitagabend schon wenige Minuten nach der Schluss-Sirene abgehakt.
Herr Holzer, wie weh tut die Niederlage gegen den vermutlich härtesten Konkurrenten um einen Platz im Viertelfinale?
Korbinian Holzer: Bei einem Penaltyentscheid ist es immer so: Verlierst Du, geht die Welt unter - gewinnst Du jedoch, bist Du der König. Man sollte die Emotionen da neutral halten. Wir haben einen Punkt geholt, das ist keine schlechte Ausbeute.
Deutschland hat lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Woran lag das?
Holzer: Die Dänen haben unheimlich Energie aufs Eis gebracht. Das war erwartbar. Im ersten Drittel hatten wir die Partie noch im Griff, dann aber gab es Strafen und Probleme in der Abstimmung. Richtig da waren wir erst spät nach dem 2:2. In den letzten zehn Minuten hätten wir das Spiel noch gewinnen können.
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Leon Draisaitl hat mit einem Tor und einer Vorlage wesentlich zum Punktgewinn beigetragen. Was macht ihn aus?
Holzer: Er ist einfach der beste Spieler, den wir haben. Er fordert viel den Puck, ist gefährlich für den Gegner, macht überragende Sachen. Mit Leon sind wir einfach eine bessere Mannschaft.
Bundestrainer Marco Sturm hat auch eine Menge Youngster aufgeboten. Ihr Eindruck bisher?
Holzer: Wir werden noch einige Freude an den jungen Spielern haben. Sie bringen Speed, Energie und eine gute Technik mit. Wir müssen jetzt nur schauen, dass sie nach der Niederlage gegen Dänemark nicht zu sehr down sind. Da sind natürlich auch die erfahrenen Spieler und der Trainerstab gefragt.
Sonntag geht es um 16.15 Uhr gegen Außenseiter Norwegen. Wird der Erfolgsdruck für Deutschland nun größer nach der Startniederlage?
Holzer: Das glaubt ich nicht. Das Turnier ist mit sieben Vorrundenspielen noch lang. Sicher wären zwei oder drei Punkte besser gewesen. Lang zurückschauen nützt aber nichts. Aber wir werden uns steigern müssen, wenn wir bei der WM über die Vorrunde hinauskommen wollen.