Herning. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft trifft Deutschland am Freitagabend auf Gastgeber Dänemark - mit 68-Millionen-Dollar-Angreifer Leon Draisaitl.

Deutschland zum dritten Mal in Serie im Viertelfinale bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft dabei? Die Macher des WM-Sonderheftes der dänischen Boulevardzeitung Ekstrabladet sehen das vor allem aus Eigeninteresse nicht so. Bei der am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) startenden Turnier im dänischen Herning muss und wird der Gastgeber die deutschen Gäste im Auftaktspiel schon schlagen. So jedenfalls prophezeit das dänische Extrablatt den Start zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Rot-Gold.

Deutschlands bester und auch teuerster Eishockey-Profi, 68-Millionen-Dollar-Mann Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers, sieht die Sache etwas differenzierter: “Es wird für uns auf die ersten vier Spiele ankommen. Gegen Dänemark, Norwegen, die USA und Südkorea können wir den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier legen.”

Der 22-jährige Kölner, der für die Oilers in 78 NHL-Vorrundenspielen der laufenden Saison 25 Tore und 45 Vorlagen erzielt hat, geht nach seiner vierten Spielzeit in Edmonton mit Zuversicht aufs Eis. Aber auch mit einer Portion Respekt. “Natürlich war Olympia ein überragender Erfolg. Aber Deutschland bleibt ein kleines Eishockey-Land, das darf man nicht vergessen. Wir kommen nicht ohne weiteres ins Viertelfinale - oder darüber hinaus.”

Natürlich hängt der Erfolg der DEB-Auswahl um Bundestrainer Marco Sturm auch von Draisaitls Form ab. Aber nicht nur. “Alle müssen auf den Punkt gut sein, nicht nur ich”, sagt Draisaitl. Der beansprucht für sich schon eine Führungsrolle im Team - selbst mit erst 22 Jahren. Der Nationalspieler hat in Nordamerika bereits reichlich Erfahrung gesammelt. “Die ist ja nicht nur eine Frage des Alters. Es kommt darauf ab, was man schon erlebt hat. Ich denke, bei uns im Team wird keiner mit zittrigen Händen aufs Eis gehen. Alle haben bereits wichtige Spiele vor großer Kulisse bestritten und wissen damit umzugehen”, sagt Draisaitl.

Die deutsche Mannschaft bekommt es im ersten von sieben WM-Vorrundenspielen in Herning am Freitagabend mit Gastgeber Dänemark zu tun. Die Rot-Weißen haben ebenfalls drei NHL-Spieler im Aufgebot, die übrigens allesamt in Herning geboren wurden: Torsteher Frederik Andersen (Toronto Maple Leafs) sowie die Angreifer Frans Nielsen (Detroit Red Wings) und Oliver Bjorkstrand (Columbus Blue Jackets).

Die Jyske Bank Boxen in Herning, direkt links gegen der Fußballarena des ehemaligen dänischen Meisters FC Midtjylland gelegen, wird am Freitagabend mit gut 11 000 Zuschauern ausverkauft sein.

Übrigens: Das zweite deutsche Vorrundenspiel steigt an gleicher Stätte am Sonntag um 16.15 Uhr gegen Norwegen.