Wolfsburg/Berlin. Ob NHL-Angreifer Tobias Rieder Deutschland bei der Eishockey-WM zu Verfügung steht, ist offen. Bundestrainer Marco Sturm will um ihn kämpfen.
Nach dem 7:1-Testsieg über Frankreich in der Wolfsburger Eis-Arena war für Trübsal bei Marco Sturm kein Platz. Vor allem die Art und Weise, wie die Auswahl des Eishockey-Bundestrainers ihre sieben Treffer erzielt hatte, stimmte Sturm zuversichtlich. Nur bei einer Frage biss sich der 39-jährige Landshuter kurz auf die Lippen. So eindeutig, wie viele vermuten, steht es um einen Einsatz von NHL-Angreifer Tobias Rieder bei der Weltmeisterschaft in Dänemark ab 4. Mai nämlich nicht.
Der Vertrag des Landshuters bei den Los Angeles Kings über ein stattliches Jahressalär über 2,45 Millionen US-Dollar endet im Sommer. Noch ist nicht klar, wohin der Weg des 25-Jährigen in der National Hockey League führen wird.
“Ich gebe Tobi ein paar Tage Verschnaufpause und telefoniere dann mit ihm wegen der WM”, sagt Bundestrainer Sturm, “er wäre für uns natürlich eine erhebliche Verstärkung.”
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Verbandspräsident Franz Reindl gibt sich hörbar skeptisch: “Bei der Heim-WM vor einem Jahr hat sich Tobi verletzt. Passiert so etwas wieder, verschlechtern sich seine Aussichten auf einen gut dotierten NHL-Vertrag erheblich.” Zumal Rieder, der für Arizona und die LA Kings in der abgelaufenen Saison 82-mal auf dem Eis stand, jener deutsche Spieler mit der aktuell dritthöchsten Gage ist: hinter Leon Draisaitl (Edmonton/8,5 Millionen Dollar) und Torhüter Thomas Greiss (New York Islanders/3,75 Millionen Dollar).
Mit Dennis Seidenberg (New York Islanders) und Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) stoßen zwei NHL-Verteidiger in den nächsten Wochen zum deutschen WM-Kader dazu. Nach dem Test am Samstag (17.45 Uhr/Sport1) in Berlin gegen Frankreich stehen zwei weitere noch nicht fest terminierte Partien in Dänemark auf dem Programm.
Kehrt Seidenberg nach Deutschland zurück?
Auch Angreifer Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins) und Torhüter Philipp Grubauer (Washington Capitals) haben für die WM bereits Spielbereitschaft signalisiert, sollten ihre Teams in den Play-offs der NHL rechtzeitig scheitern.
Neben Tobias Rieder spielen auch Kühnhackl, Grubauer und der 36-jährige Seidenberg um NHL-Verträge für die Saison 2018/19. Möglich, dass Veteran Seidenberg nach 16 NHL-Jahren nach Deutschland zurückkehrt - um mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Yannic noch eine Saison bei DEL-Meister EHC München zu spielen.