Köln. Der NHL-Star erwies sich sofort als Hilfe. Nach dem 4:1 gegen Italien geht es am Dienstag gegen Lettland um den Einzug ins WM-Viertelfinale.
Mittags erst war Leon Draisaitl nach einem Atlantikflug in Frankfurt am Main gelandet, abends stand er schon in Köln auf dem Eis. Zeit vergeudete der Profi nicht, bis er zeigte, weshalb seine Ankunft so sehnlich erwartet wurde. Der beste deutsche Eishockeyspieler stand sofort im Blickpunkt bei der Partie der Nationalmannschaft gegen Italien. Mit 4:1 (2:1, 2:0, 0:0) gewann das Team von Bundestrainer Marco Sturm das vorletzte der sieben Gruppenspiele bei der Heim-Weltmeisterschaft in Köln. Am Dienstag gegen Lettland entscheidet sich nun, ob die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in das Viertelfinale einzieht oder ob das Heim-Turnier für sie beendet ist.
Deutschland froh über NHL-Unterstützung
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In die Startaufstellung hatte Sturm den 21-jährigen Angreifer gleich beordert. „Ein eiskalter Start, aber das ist kein Problem“, hatte Draisaitl bei seiner Ankunft dazu gesagt. Ein paar Stunden Schlaf daheim bei der Mutter, der Jungstar kommt ja glücklicherweise aus Köln, und dann ging es auch schon los für den Profi aus der NHL. Dort war Draisaitl in der Nacht zum Donnerstag mit den Edmonton Oilers im Play-off-Viertelfinale ausgeschieden und zögerte anschließend nicht, in seiner Heimatstadt für sein Land zu spielen.
Nach einigen Problemen zuletzt und der Niederlage gegen Dänemark am Freitag (2:3 n.V.) konnte das Team die Unterstützung aus der NHL gut gebrauchen. Torhüter Philipp Grubauer von den Washington Capitals war auch am Sonnabend nach Köln gereist, nahm aber gegen die abstiegsbedrohten Italiener noch auf der Ersatzbank Platz. Dafür spielte Draisaitl gleich in der ersten Minute einen Pass auf Kapitän Christian Ehrhoff, den dieser fast zur Führung verwertet hätte. In der vierten Minute führte diese Kombination tatsächlich zum 1:0. Lange hatte Sturm daran aber keine Freude, Torhüter Danny aus den Birken ließ 47 Sekunden später einen mäßigen Schuss von Michele Marchetti durch die Beine ins Netz rutschen.
Draisaitls Anwesenheit gab den Kollegen Auftrieb
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Das bremste das Spiel der Deutschen kurz, doch es gelang der Mannschaft bald wieder, das Geschehen zu dominieren. Schnell überbrückte das Team die neutrale Zone und suchte die Abschlüsse. In Überzahl traf Matthias Plachta, der mit Draisaitl und Brooks Macek eine Reihe bildete, schließlich zum 2:1 (19.). Zu Beginn des zweiten Drittels sorgten Yannic Seidenberg (23.) und Dominik Kahun (26.) für Entspannung auf den Rängen der mit 18.712 Zuschauern ausverkauften Kölner Arena.
Draisaitl sah nach den Reisestrapazen etwas müde aus gegen Ende der Partie. Seine Anwesenheit gab den Kollegen jedoch spürbar Auftrieb, sie brachten das Spiel mühelos zu ende. Für das kleine Finale gegen Lettland eine gute Voraussetzung.