Düsseldorf. . Die Kölner Haie gewannen das Derby in der DEL mit 3:1 und zogen auch in die Play-offs ein. Die Düsseldorfer EG ist hingegen nur noch Fünfter.
Die Inkonstanz ist derzeit die größte Konstante. Anstatt sich kurz vor den Play-offs wieder in Form zu schießen, kassierten die DEG-Eishockeycracks gestern Abend im 211. Rhein-Derby bei den Kölner Haien eine 1:3 (0:0, 0:1, 1:2)-Niederlage und die sechste Pleite in den jüngsten sieben Partien seit der Nationalmannschaftspause. So rutschte die DEG auf den fünften Platz ab und muss am Sonntag (14.30 Uhr, Rather Dome) im letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen den Tabellenletzten Schwenningen um das Heimrecht in den Play-offs kämpfen. „Wir haben im Moment einfach die Durchschlagskraft verloren, auch einfach kein Scheibenglück und Versuchen zu schön zu spielen“, betonte der verteidigende Stürmer Marcel Brandt.
Die Ausgangslage war klar: Die Kölner waren zum Siegen verdammt, um ihre Chance auf die erste Play-off-Runde zu wahren, die Düsseldorfer hatten das Viertelfinale hingegen schon fest in der Tasche. Daher übernahmen die Haie wie erwartet das Ruder, nachdem die Partie mit rund fünfminütiger Verspätung begann, weil der KEC seine langjährigsten Dauerkarten-Inhaber auf dem Eis geehrt hatte. Dennoch schien sich die Verzögerung auf das Duell zu übertragen. Den Domstädtern fehlte in der Offensive die Kreativität, um den Abwehrriegel der Rot-Gelben zu knacken. Das Kreutzer-Team als beste Auswärtsmannschaft der Liga wartete hingegen vergeblich auf gefährlich Konter wartete.
Fischbuch traf den Pfosten
Erst im mittleren Abschnitt nahm das Duell langsam Fahrt auf – aus Sicht der Düsseldorfer aber mit der falschen Richtung. Nachdem Daniel Fischbuch im Angriff nur knapp am Pfosten scheiterte, netzte im Gegenzug Nick Latta einen Abpraller zur Kölner Führung in die Maschen ein. In der Folge investierten die Rot-Gelben mehr in den Angriff, scheiterten jedoch immer wieder am glänzend parierenden KEC-Ersatztorwart Daniar Dshunussow, der kurzfristig für den erkrankten Gustav Wesslau einspringen musste. Und im Gegenzug konnten sich die DEG-Cracks bei ihre Keeper Mathias Niederberger bedanken, nicht bereits zur zweiten Pause höher in Rückstand geraten zu sein. Kurz vor der Sirene vereitelte der gebürtige Düsseldorfer einen Alleingang von Alexander Weiß.
Dieses Missgeschick bügelten die Kölner jedoch gleich zu Beginn des Schlussdurchgangs aus. Nach zwei diskussionswürdigen Strafen gegen die rot-gelben Verteidiger Tim Schüle und Kurt Davis innerhalb kürzester Zeit agierten die Hausherren mit zwei Spielern mehr auf dem Eis und Ex-NHL-Verteidiger Alexander Sulzer netzte mit einem satten Schlagschuss in den Winkel ein. Als Shawn Lalonde nur 65 Sekunden später, noch immer in Überzahl, gar auf 3:0 erhöhte, erhielt die geplante Aufholjagd der Düsseldorfer einen herben Dämpfer. Zehn Heimspiele hatten die Haie zuvor nicht im Powerplay getroffen, nun zogen sie gleich mit einem Doppelschlag davon.
„Tut mir leid, das ist ein Witz. Da kann ich nichts dazu sagen. Wenn auf beiden Seiten gleich gepfiffen wird, spielen wir durchgehend vier gegen vier“, kritisierte Tim Schüle die schlussendlich spielentscheidende Situation rund um die 45. Spielminute. Wenngleich die Gäste kurz darauf ebenfalls in Zwei-Mann-Überzahl durch Bernhard Ebner noch auf 1:3 verkürzen konnte. So verließ die DEG nach zwei Siegen in Folge erstmals wieder als Verlierer das Kölner Eis und wartet auch nach 21 Jahren DEL weiter auf drei Auswärtssiege in Folge in der Domstadt, während sich der KEC damit doch noch in die Play-offs rettete.