Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG spielt am Mittwochabend gegen die Grizzlys Wolfsburg. Noch fehlen zwei Punkte, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Es ist ein Ritual. Immer, kurz bevor die Spieler auf das Eis gehen, blicken sie auf dem Weg aus der Kabine auf ein Plakat. In großen, roten Lettern steht auf einem blauen Banner vor dem Ausgang geschrieben: „We must protect this House!“ Zu deutsch: „Wir müssen unser Haus beschützen!“ Schließlich ist die heimische Arena der Platz, an dem sich die Mannschaft wohl fühlt. Und jener Ort, an dem die gegnerischen Teams tunlichst nicht jubeln sollen. Eigentlich! Denn dieses Jahr ist bei der DEG alles anders. Nur drei Teams haben in eigener Halle weniger Zähler verbucht als die Düsseldorfer Eishockeycracks. Nur 39 der insgesamt 81 Punkte haben die Rot-Gelben vor den eigenen Fans eingefahren – und damit als einziges weniger als auswärts.
Ihrer Stärke in der Fremde hat es die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer zu verdanken, dass sie drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde auf dem sechsten Tabellenplatz steht und somit auf Kurs zur direkten Viertelfinal-Qualifikation. Denn DEG entführte mit 42 Zählern so viele Punkte wie kein anderes Team von fremdem Eis. Oder vereinfacht: 15 Auswärtssiegen stehen zwölf im Rather Dome gegenüber, bei 74:68 Toren. Allerdings sind zwei der letzten drei Begegnungen der Hauptrunde ausgerechnet Heimspiele. Bei der DEG könnte der vermeintliche Vorteil im Schlussspurt somit ein Nachteil zu werden. „Es ist manchmal schwer zu sagen, warum das so ist. Eigentlich gehen wir an jedes Spiel gleich ran. Aber vielleicht wollen wir vor den eigenen Fans manchmal zu viel, wollen perfekt sein, und dann ist es kontraproduktiv“, erklärt Coach Kreutzer.
Endlich das Ticket für das Viertelfinale sichern
Unbeachtet der Statistiken will das Team jedoch schon am Mittwochabend im Heimspiel (19.30 Uhr) gegen die Grizzlys Wolfsburg die letzten zwei Punkte holen, um sich nach fünf Niederlagen in Folge endlich das Ticket für das Viertelfinale auch rechnerisch endgültig zu sichern. „Die Arbeit im Training und im Spiel stimmt mich positiv. Wir haben ja auch nicht schlecht gespielt und jedes Duell nur mit einem Tor Unterschied verloren. Außerdem: Jede Serie reißt einmal und ich weiß, was meine Mannschaft kann“, betont Christof Kreutzer. Und der verteidigende Angreifer Marcel Brandt hat bereits ein Rezept parat, wie die DEG wieder auf den Erfolgsweg kommen kann. „Wir haben an Durchschlagskraft verloren und müssen wieder mehr Torschüsse kreieren“, analysiert der 23-Jährige.
Egal ob über die Defensive oder die Offensive, eines steht fest: Noch drei Spiele verbleiben der DEG, um sich vor den Play-offs noch aus der kleinen Krise zu schießen. Der Dome muss nach sieben Niederlagen aus den jüngsten neun Heimspielen in der Schlussphase der Hauptrunde wieder zur Festung werden, um mit Siegen noch einmal Selbstvertrauen vor den Play-offs zu tanken.
In der Meisterschaftsrunde könnte die Auswärtsstärke des achtmaligen Titelträgers dann auch wieder zum Faustpfand werden. Denn als aktuell Tabellensechster müssten die Rot-Gelben als Auswärtsteam starten.